Das „kühle Nass“ kann lebensgefährlich sein

Berichte über Badeunfälle häufen sich zuletzt wieder. Der Samariterbund appelliert, die Gefahren im Wasser nicht zu unterschätzen!

In Österreich ertrinken jedes Jahr fast 80 Menschen, zehn Prozent davon sind Kinder„Die Anzahl der Menschen, die jedes Jahr beim Planschen und Schwimmen in offenen Gewässern und Seen, Schwimmbädern und privaten Pools sterben, ist kontinuierlich hoch. Nur wenn man grundsätzliche Baderegeln einhält, lässt sich das Risiko minimieren“, sagt Wolfgang Zottl von der Samariterbund Wasserrettung. „Die wichtigste Regel für Kinder und Erwachsene ist: ‚Geh niemals allein ins Wasser!‘ Vor allem die Jüngsten sind gefährdet, denn unter drei Jahren ertrinken Kinder unauffällig und lautlos. Man muss den Eltern ganz klar sagen, dass Schwimmhilfen wie Schwimmflügel, -westen, -kissen oder auch -reifen kein Ersatz für die Aufsichtspflicht sind. Das Ertrinken ist in Österreich die zweithäufigste Todesursache bei Kindern.“

Damit das Schwimmen und Baden Freude machen und Unfälle möglichst vermieden werden, sollten vor allem Kinder die nachfolgenden Baderegeln befolgen und von erwachsenen Aufsichtspersonen dabei begleitet werden.

Gesundheit
Wenn du schwimmen gehst, musst du gesund sein!

Hinweise beachten
Auf Hinweisschildern steht, was im Schwimmbad erlaubt und was verboten ist.

Vorher kühl duschen
Geh erst ins Wasser, nachdem du dich geduscht und abgekühlt hast!

Ein Gefühl von Kälte
Wenn dir kalt ist, kannst du gefährliche Krämpfe bekommen: Raus aus dem Wasser!

Essen
Wenn du viel gegessen hast, warte eine Stunde, bevor du ins Wasser gehst.

Starke Sonne
Wenn dir heiß ist, darfst du nicht ins kalte Wasser springen. Wichtig: Sonnenschutz mit Creme, Kappe, T-Shirt.

Übermut und Imponiergehabe
Lass dich von anderen nicht dazu überreden, etwas zu tun, das du nicht gut kannst (z.B. weit hinausschwimmen, aus großer Höhe ins Wasser springen oder tief und weit tauchen).

Ins Wasser springen:
Spring nur dort ins Wasser, wo es erlaubt ist! Du darfst dabei niemanden in Gefahr bringen! Spring nicht in Gewässer, die du nicht kennst, das kann sehr gefährlich sein!

Vorsicht in Erlebnisbädern:
In Erlebnisbädern sind oft sehr viele Menschen. Beobachte das Verhalten der Leute in deiner Umgebung. Ruf schnell Hilfe herbei, wenn jemand in Gefahr ist!

Gewitter:
Bei Gewitter das Wasser sofort verlassen. Der Blitz schlägt gerne ins Wasser ein – dann besteht Lebensgefahr!

Broschüre mit Baderegeln für Kinder

Der Samariterbund macht Kinder mit der kostenlosen Broschüre „Schwimmspaß und Baderegeln“ auf Gefahren aufmerksam. Mit leicht verständlichen Fotos und Illustrationen werden die lebenswichtigen Sicherheitsregeln an Kinder vermittelt. Interessierte Personen schicken eine E-Mail an [email protected] oder eine Postkarte mit Namen und Anschrift an: Samariterbund, Öffentlichkeitsarbeit, 1150 Wien, Hollergasse 2–6.

Die wichtigsten Baderegeln gibt es auch im Internet zum Download

Samariterbund Wasserrettung schult und klärt auf

Die Samariterbund Wasserrettung organisiert für Kinder und Erwachsene Schwimm-, Rettungsschwimm- und Tauchkurse – von Anfängerkursen über Perfektionskurse bis zu Sportschwimmkursen und Geräte-Tauchkursen. Eine Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) dokumentiert, dass Eltern die Schwimmkenntnisse ihrer Kinder überschätzen. Die Studie zeigt, dass rund acht Prozent der Österreicher:innen ab einem Alter von fünf Jahren nicht schwimmen können. Das sind knapp 700.000 Personen in allen Altersklassen. „Jedes zehnte Kind kann nicht schwimmen. Wir appellieren an alle Eltern, ihren Kindern eine Schwimmausbildung zu ermöglichen. Das kann nicht nur Leben retten, sondern macht auch viel Spaß und ist gesund!", erklärt Wolfgang Zottl.

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