Altenwohn- und Pflegeheim mit 60 Langzeitpflegeplätzen ist Teil der bisher größten Ausbauoffensive im Pflegebereich und bietet neuen Impuls für die Region
Ein weiterer Meilenstein im burgenländischen Zukunftsplan Pflege ist geschafft: Heute, Donnerstag, wurde das Pflegekompetenzzentrum Zurndorf offiziell seiner Bestimmung übergeben. Um rund 13 Millionen Euro wurde hier ein „Haus der 4. Generation“ errichtet. Betrieben wird das neue Pflegekompetenzzentrum vom Samariterbund Burgenland. 60 Langzeit- und fünf Kurzzeitpflegeplätze machen das neue Pflegeheim zum größten im Bezirk, man befinde sich damit inmitten einer weitreichenden Ausbauoffensive im Pflegebereich, wie Landeshauptmann Hans Peter Doskozil betonte. „Mit den vielfältigen Maßnahmen im Rahmen des Zukunftsplans Pflege – ob nun in Form von Pflegestützpunkten, im Zuge einer zukunftsorientierten Pflegeausbildung oder durch die Errichtung und den Ausbau von Pflegeheimen wie hier in Zurndorf – gehen wir neue Wege, um hochwertige, leistbare und wohnortnahe Gesundheits- und Pflegeangebote zu sichern und auch für die Zukunft zu garantieren und finanzierbar zu halten. Profitorientierung darf bei der Pflege unserer Mütter, Väter, Großeltern oder anderer Pflegebedürftiger keine Rolle spielen. Daher haben wir die Gemeinnützigkeit für den Betrieb von Pflegeeinrichtungen ab 2029 gesetzlich verankert und stellen so sicher, dass mit Pflege und Betreuung, sofern Landesmittel dafür bezogen werden, kein Gewinn gemacht wird und jeder Euro den Pflegebedürftigen zugutekommt“, so der Landeshauptmann, der das neue Pflegekompetenzzentrum gemeinsam mit Samariterbund-Geschäftsführer Andreas Balog, Zurndorfs Bürgermeister Werner Friedl, OSG-Obmann Alfred Kollar, Burgenland Energie-GF Stephan Sharma und im Beisein von Soziallandesrat Leonhard Schneemann und Landesrätin Daniela Winkler eröffnete.
Sowohl Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegekompetenzzentrums, als auch zahlreiche Gäste aus der Region wohnten dem Festakt bei. Das zeige das große Interesse an dem Haus, aber auch das grundsätzliche Interesse an der Absicherung von Pflege und Betreuung, betonte der Landeshauptmann. Ein wichtiger Partner des Landes bei der Umsetzung der Ausbau- und Neubaupläne im Pflegebereich ist der Samariterbund (ASB), der auch das neue Pflegekompetenzzentrum (PKZ) in Zurndorf betreibt. Das PKZ ist das sechste und gleichzeitig größte Pflegeheim in der Versorgungsregion Neusiedl am See, die damit über 311 Pflegeplätze verfügt. Durch die Ausgestaltung in fünf Wohngruppen zu jeweils zwölf Bewohnerinnen und Bewohnern erhält die Pflegeeinrichtung einen „dörflichen Charakter“ mit zentral gelagerten allgemeinen Flächen, die als Treffpunkte und Begegnungsorte dienen. Die von Expertinnen und Experten berechnete Mindestgröße von 60 Betten bietet zudem die besten Voraussetzungen für ein optimales Pflegeangebot und eine effiziente Organisation.
ASB-Geschäftsführer Andreas Balog: „Wir freuen uns sehr, mit dem Betrieb dieses Pflegekompetenzzentrums den erfolgreichen Weg in der Pflege weitergehen zu können. Das heißt für uns höchste Qualität, glückliche und selbstbestimmte Bewohnerinnen und Bewohner, zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Verankerung in der Region.“
Auch die regionale Wirtschaft werde belebt, so Zurndorfs Bürgermeister Werner Friedl, für den das Pflegekompetenzzentrum einen enormen Mehrwert für die Gemeinde bedeutet: „Die Bürgerinnen und Bürger können nun wohnortnah altern, der Bedarf ist gegeben. Das Pflegekompetenzzentrum wertet zudem die Lebensqualität aller Zurndorferinnen und Zurndorfer auf, denn auch das Dorfleben wird durch das Pflegeheim belebt.“
Als Bauträger fungierte die Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG). OSG-Geschäftsführer Alfred Kollar: „Als Partner des Landes Burgenland durfte die OSG in den letzten 20 Jahren bereits 16 Altenwohn- und Pflegeheime errichten. Dieses Pflegekompetenzzentrumhier in Zurndorf ist nun eine konsequente Fortsetzung der Erfahrungen und Entwicklungen in dieser Zeit, ein Pflegezentrum der nächsten Generation.“
Beim Gebäude wurde auf Nachhaltigkeit geachtet, denn der verstärkte Fokus auf Nachhaltigkeit ist Gegenstand einer strategischen Partnerschaft zwischen ASB und Burgenland Energie (BE). BE-Geschäftsführer Stephan Sharma betonte bei der offiziellen Eröffnung des Pflegekompetenzzentrums: „Als Burgenland Energie haben wir uns in den letzten Jahren zu einem führenden Anbieter für Energieunabhängigkeit in Österreich entwickelt. Dabei kooperieren wir mit zahlreichen Unternehmen österreichweit, darunter auch namhafte Partner wie ÖAMTC und ÖBB. Deshalb freut es uns besonders, dass wir nun auch mit dem Samariterbund eine Kooperation abschließen konnten. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit werden wir zehn Pflegeeinrichtungen energieunabhängig machen. Dies erreichen wir durch den Einsatz von Photovoltaikanlagen und Speichern, Wärmepumpen, E-Mobilität sowie die Gründung von Energiegemeinschaften.“
LH Hans Peter Doskozil abschließend: „Durch die Schaffung von rund 40 zusätzlichen Arbeitsplätzen im Bereich Pflege und Betreuung stellt das Pflegekompetenzzentrum auch einen wichtigen Impuls für den Arbeitsmarkt dar – ein großer sozialer und auch wirtschaftlicher Erfolg. Aber das Wichtigste ist: Hier können sich die Pflegebedürftigen wohlfühlen!“