Gefahren im Wasser nicht unterschätzen!

Die Anzahl von Badeunfällen hierzulande ist leider kontinuierlich hoch. Der Samariterbund gibt Tipps zur Unfallvermeidung und mahnt zur Einhaltung von Baderegeln.

In Österreich ertrinken jährlich rund 40 Menschen. Bei Kindern sind Badeunfälle laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sogar die zweithäufigste Todesursache. Doch jede verletzte Person oder jede:r Todesfall ist einer zu viel. Daher gilt: Wissen hilft und rettet Leben!

„Gehen Sie immer zu zweit oder mit mehreren Freunden ins Wasser, und vermeiden Sie Alleingänge. Zu zweit oder mit mehreren Personen ist sicherer, und es macht auch mehr Spaß. Sollte Ihnen etwas zustoßen, etwa ein Krampf, kann die zweite Person eingreifen“, warnt Amina Höfinger, Beiratsvorsitzende der Wasserrettung des Samariterbund Österreichs und versierte Rettungsschwimmerin.

Überhaupt ist die richtige Vorbereitung für den Badespaß das Um und Auf. „Schwimmen zählt zu den gesündesten Sportarten überhaupt und ist die ideale Sportart für die breite Masse“, so Amina Höfinger. „Keinesfalls sollte aber man einfach so ins Wasser springen! Sei es, um eine Kollision mit anderen Personen oder Gefahrenquellen zu vermeiden, andererseits natürlich auch, um den Kreislauf nicht überzustrapazieren“, erklärt die Expertin.

Der Körper benötigt Zeit, seine eigene Temperatur an die des Wassers anzupassen. Wer bei Hitze ins kühle Wasser springt, riskiert einen Kälteschock, da sich die Adern schlagartig verengen und der Blutdruck stark ansteigt. „Am besten abduschen, bevor man ins Wasser geht, und nur langsam ins Wasser hineingehen“, rät die Profi-Schwimmerin. Ein wichtiger Aspekt ist auch das Thema Selbsteinschätzung: „Lassen Sie sich zu keinen Mutproben verleiten!“, mahnt die Expertin.

Kinder beim Baden immer beaufsichtigen

Ganz besondere Vorsicht gilt, wenn Kinder dem Badespaß frönen wollen. Denn Schwimmhilfen wie Flügerl, Reifen oder Kissen ersetzen keinesfalls die Aufsichtspflicht der Eltern. „Lassen Sie Kinder niemals unbeaufsichtigt in der Nähe von Wasser spielen!“, appelliert Amina Höfinger an alle Erwachsenen. „Gerade die Jüngsten unter drei Jahren sind besonders gefährdet, da das Ertrinken in diesem Alter meist völlig unauffällig und lautlos vonstattengeht.“

Der Samariterbund rät, Kindern möglichst früh eine Schwimmausbildung zu ermöglichen, und bietet auch entsprechende Kurse an. „Die Vorbereitung auf das Element Wasser ist ganz wichtig! Probieren Sie einen spielerischen Zugang beim Duschen oder in der Badewanne aus, und geben Sie Ihrem Sprössling die Zeit, die er benötigt“, rät die Expertin.

Aber auch für Erwachsene bietet der Samariterbund Kurse für alle Leistungsstufen an, von Anfänger:innen bis hin zu Perfektionseinheiten für Fortgeschrittene. „Auch bei Erwachsenen, die vielleicht schon seit Jahrzehnten versiert im Schwimmen sind, kann die Technik noch verbessert werden“, betont Höfinger abschließend. Damit ungetrübten Badefreuden nichts im Wege steht!

Die wichtigsten Baderegeln gibt es auch im Internet zum Download: www.samariterbund.net/wasserrettung

Amina Höfinger beim „Tag gegen das Ertrinken“ im Vorjahr

Suche schließen