Samariterbund zum Tag der Menschenrechte: Gesellschaftliche Rolle von Frauen stärken

Entwicklungszusammenarbeit ist auch gelebte Menschenrechtspolitik, betont der Samariterbund. Die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit nimmt dabei einen hohen Stellenwert ein.

Entwicklungszusammenarbeit Irak

Frauen erwirtschaften mit einer Geflügelzucht ein kleines Einkommen.

Frauenrechte sind Menschenrechte: „Für uns als Samariterbund ist es maßgeblich, dass wir mit unseren Projekten die gesellschaftlichen Entwicklungen positiv beeinflussen und dabei ganz besonders die Stellung der Frauen in der Öffentlichkeit stärken wollen“, bringt Andreas Balog, Samariterbund-Geschäftsführer, die Thematik auf den Punkt.

Die Einhaltung von Menschenrechten ist eine zentrale Voraussetzung für Sicherheit und Wohlstand. Ziel der Projekte, die der Samariterbund im Rahmen seiner Entwicklungszusammenarbeit (EZA) betreibt, ist, die Lebensrealitäten in den betroffenen Ländern nachhaltig zu verbessern und damit auch die Menschenrechte in den Fokus zu rücken. Denn seit seiner Einführung am 10. Dezember 1948 erinnert der Tag der Menschenrechte immer wieder aufs Neue, dass deren Einhaltung auch im 21. Jahrhundert alles andere als selbstverständlich ist.

Irak: Eigene Existenz als Kleingärtnerinnen

Sehr erfolgreich ist mit Ende Oktober ein EZA-Projekt des Samariterbundes im Nord-Irak in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien zu Ende gegangen. Verwitwete Frauen mit Kindern, die in großer Armut leben, wurden zu Landwirtinnen mit eigenem Einkommen – mit einem Garten in der Nähe des eigenen Wohnhauses und einer kleinen Geflügelzucht. Auf diese Weise konnten 90 Frauen in der Gemeinde Al-Siniya (Provinz Salahaddin), die von Armut und Ernährungsunsicherheit betroffen sind, eine eigene Existenz aufbauen und ein kleines Einkommen durch den Verkauf der Überproduktion erwirtschaften.

„Das Konzept verfolgte den Ansatz, brachliegende Flächen in der Nähe von Wohnhäusern nutzbar zu machen und daraus Haus- und Obstgärten anzulegen. Die Begünstigten erhielten zudem Schulungen im Bereich moderner landwirtschaftlicher Techniken sowie für den Aufbau einer Geflügelzucht“, erklärt Barbara Schlichtinger, Leitung Abteilung Humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit beim Samariterbund. Durch die Unterstützung des Projekts konnte die gesellschaftliche und wirtschaftliche Rolle der Frauen innerhalb ihrer Gemeinde letztlich nachhaltig gestärkt werden.

Georgien: Mehr Chancen für Frauen

Die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit ist auch in Georgien ein wichtiges Thema. Soziale und wirtschaftliche Unterstützung für Frauen in Krisensituationen steht dort im Fokus eines neuen Projektes des Samariterbundes. Frauen und Mädchen mit und ohne Behinderungen, die Gewalt erlebt haben, Binnenflüchtlinge sowie Migrantinnen sind die Begünstigten des Projektes. Fördergeber ist das österreichische Sozialministerium, als Kooperationspartner vor Ort ist das Arbeiter-Samariterbund-Deutschland Länderbüro Georgien tätig.

„Ein Netzwerk an psychologischen Unterstützungsdiensten soll in den nächsten 18 Monaten aufgebaut werden“, erklärt Barbara Schlichtinger. „Beratungszentren mit multidisziplinären Teams aus Psycholog:innen und Sozialarbeiter:innen werden den Frauen zur Seite stehen. Darüber hinaus unterstützen mobile Beratungsdienste die Zielgruppe in entlegeneren Gebieten, ebenso wie telefonische Service-Angebote.“

Geschlechtergleichstellung sowie die Stärkung von Rechten von Frauen und Mädchen sind Eckpfeiler der Entwicklungszusammenarbeit des Samariterbundes. Armutsbekämpfung und die Integration von benachteiligten Frauen in ein funktionierendes Gemeinschaftsumfeld helfen nachhaltig mit, die Lebenssituation vor Ort zu verbessern. Auch dank seines internationalen Netzwerks beweist der Samariterbund, dass er ein verlässlicher Partner in Sachen Entwicklungszusammenarbeit ist.

„Der aktive Einsatz für die Einhaltung von Menschenrechten hilft mit, die Lebensrealitäten betroffener Menschen und vor allem auch von Frauen zu verbessern. Entwicklungszusammenarbeit ist somit auch gelebte Menschenrechtspolitik!“, so Andreas Balog abschließend.

Entwicklungszusammenarbeit Irak

Betroffene Familien erhalten Betriebsmittel für ihre Landwirtschaft.

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