„Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, die Folgen des Klimawandels und der COVID-19-Pandemie wirken sich spürbar auf die Ernährungssicherheit aus und führen zu katastrophalen Zuständen in vielen verschiedenen Ländern der Welt. Aktuell sind Millionen von Menschen in verschiedenen Regionen weltweit vom Hungertod bedroht. Umso wichtiger ist es, dass wohlhabende Länder, wie Österreich, ihren Beitrag in der Entwicklungszusammenarbeit leisten“, betont Andreas Balog, Geschäftsleitung des Samariterbund Österreichs.
Im Koalitionsabkommen der Regierung wurde eine schrittweise Erhöhung der Mittel für Entwicklungszusammenarbeit in Richtung des Ziels von 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens zwar festgelegt, jedoch nicht umgesetzt. Die Ausgaben Österreichs für die Entwicklungszusammenarbeit liegen derzeit bei mageren 0,31 Prozent der Wirtschaftsleistung und verfehlen damit deutlich das Ziel. „Wir fordern die Bundesregierung auf – wie im Regierungsprogramm vorgesehen – die Mittel für Entwicklungshilfeleistungen schnell und substantiell zu erhöhen. Es ist essentiell Krisen rechtzeitig vorzubeugen und sie einzudämmen“, appelliert Balog.
Ebenfalls säumig ist die Bundesregierung dabei, die beiden strategischen Grundlagendokumente der österreichischen Entwicklungspolitik - das Dreijahresprogramm der österreichischen Entwicklungspolitik 2022 – 2024 und die Strategie der Humanitären Hilfe der Republik Österreich - zu beschließen. Beide Dokumente hätten bereits Ende 2021 beschlossen werden sollen. „Wir appellieren an die Bundesregierung das Dreijahresprogramm der österreichischen Entwicklungspolitik 2022 – 2024 und die Strategie der Humanitären Hilfe der Republik Österreich endlich zu beschließen. Nur dann ist es möglich eine langfristig planbare Entwicklungshilfe zu gewähren und die dringend erforderliche Arbeit in den Ländern des globalen Südens bestmöglich fortzuführen“, betont Balog.
Der Samariterbund Österreichs leistet mit seinen Projekten Hilfe zur Selbsthilfe, um die Lebensbedingungen in den Projektländern nachhaltig zu verbessern und die wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu fördern. Somit helfen wir Menschen ihre Zukunft selbst zu entwickeln. Besonders wichtig ist dabei die Stärkung und Gleichberechtigung von Frauen, sowie die Berücksichtigung der Bedürfnisse von benachteiligten Gruppen wie Kindern, alten oder kranken Menschen sowie Menschen mit Behinderungen. Bei unseren Projekten arbeiten wir vorwiegend mit Partnern aus unseren Netzwerken wie dem Samariter-Dachverband „Samaritan International“ (SAM.I) und SOLIDAR zusammen. Der besondere Fokus der Arbeit liegt in den Bereichen Gesundheit, Bildung sowie Wasser und Ernährungssicherheit. Die Projekte werden gemeinsam entwickelt und das lokale Know-how für die Projektumsetzung genutzt. Unsere Partner setzen die Projekte eigenständig um und stellen bei mittel- bis langfristigen Projekten ihre Nachhaltigkeit sicher.