Der Samariterbund zeigt sich erfreut über den Vorstoß von Bundesministerin Claudia Plakolm: Künftig soll Zivildienern die Möglichkeit offenstehen, ihren Dienst freiwillig zu verlängern. Damit greift die Bundesregierung eine langjährige Forderung des Samariterbundes auf und setzt ein wichtiges Signal zur Stärkung des Zivildienstes.
„Diese Initiative ist ein wichtiger erster Schritt, um den Zivildienst wieder attraktiver zu machen. Sie bringt Vorteile für beide Seiten – für die jungen Männer, die ihren Beitrag zur Gesellschaft ausweiten wollen, und für die Organisationen, die dringend auf zusätzliche personelle Ressourcen angewiesen sind“, erklärt Reinhard Hundsmüller, Bundesgeschäftsführer des Samariterbundes.
Flexibilität für Zivildiener – Entlastung für das Gesundheitssystem
Die Herausforderungen im Zivildienstwesen sind groß: Einerseits gibt es immer weniger Zivildienstleistende aufgrund demografischer Entwicklungen, andererseits steigt der Bedarf an Unterstützung in sozialen und gesundheitlichen Bereichen kontinuierlich. „Neben langfristigen Reformen brauchen wir auch unmittelbar wirksame Maßnahmen – wie eben die freiwillige Verlängerung“, so Hundsmüller. Eine ähnliche Regelung bestand bereits bis 2011, nun soll sie wiederbelebt werden. „Junge Männer bekommen die Möglichkeit, die Zeit bis zum Berufseinstieg oder Studienbeginn sinnvoll zu nutzen, während Organisationen ihre Einsatzplanung bedarfsorientiert gestalten können“, betont Hundsmüller.
Weitere Reformen nötig
Der Samariterbund sieht die geplante Maßnahme als wichtigen Impuls, fordert aber weitergehende strukturelle und finanzielle Verbesserungen: „Nur so bleibt der Zivildienst eine tragende Säule unserer sozialen Versorgung.“ Um nachhaltige Lösungen zu entwickeln, plädiert Hundsmüller für ein baldiges Treffen zwischen den zuständigen politischen Entscheidungsträger:innen und den führenden Rettungs- und Sozialorganisationen.
Zivildienst beim Samariterbund
Der Samariterbund zählt zu den größten Zivildienst-Trägerorganisationen des Landes und macht sich in dieser Rolle seit Jahren für eine Verbesserung des Zivildienstwesens stark. Mehr als 1.300 engagierte junge Männer leisten aktuell ihren Zivildienst beim Samariterbund. Ob im Rettungswesen, in der Katastrophenhilfe oder in der Betreuung von Pflegebedürftigen, Wohnungslosen und Geflüchteten: Zivildienstleistende unterstützen tatkräftig die soziale Mission des Samariterbundes.