Zwei Samariterbund-Sanitäter vor Rettungswagen

Wie erkennt man einen KIT Mitarbeiter

Mitarbeiter des KIT Teams sind durch eine grüne Einsatzweste, welche über der Uniform oder Privatkleidung getragen wird, gekennzeichnet.

Kosten

Für die betroffenen bzw. betreuten Personen entstehen keinerlei Kosten bei der Inanspruchnahme einer KIT-Betreuung, sämtliche anfallende Kosten werden jeweils von der Rettungsorganisation (Dienststelle) des angeforderten KIT-Betreuers getragen.

Kriseninterventionsteam

Unsere Dienststelle verfügt seit 2004 über ein KIT-Team (Kriseninterventionsteam), welches insgesamt aus fünf eigens dafür ausgebildeten Mitgliedern besteht.

Ausbildung

Die Ausbildung zum KIT-Mitarbeiter ist eine Zusatzausbildung, welche primär an das Rettungsdienstpersonal (mind. Alter 25 J) sowie sozialmedizinisches oder therapeutisches Personal gerichtet ist.
Die Grundausbildung beträgt 64 Std. und umfasst allg. und spez. Psychotraumatologie, Psychohygiene, Stressmanagement, Grundlagen posttraumatischer Belastungsstörungen (PTSD), akuter Belastungsreaktionen (ABR) und weitere klinische Störungsbilder.
Weiters sind mindestens 5 Praxiseinsätze unter Anleitung sowie Übungen im Anhang an die Grundausbildung vorgeschrieben.
Zum Erhalt der Ausübungsberechtigung sind jährlich mind. 2 fachspezifische Fortbildungen bzw. Übungen vorgeschrieben.

Aufgaben

Die Aufgabe des KIT-Teams ist es, Betroffenen vor Ort psychische Erste Hilfe zu geben und somit präventiv zu agieren.
Das Motto der KIT-Betreuung lautet: Vorbeugend zu wirken, um ev. entstandene Traumatisierung abzufangen und den Personen ihre Handlungsfähigkeit zurückzugeben.
Hierbei zählt der Grundsatz: Keine Reaktion ist abnormal, lediglich die Situation, in der sich die Personen befinden oder befunden haben, sprengen den Rahmen des Normalen. Daher ist niemand Patient sondern Betroffener in einer außergewöhnlichen Situation.

Einsatzindikationen (Einsatzgründe)

Die Einsatzindikationen für das KIT-Team sind zum Beispiel:
· Die Betreuung von Hinterbliebenen bei unerwarteten Todesfällen, nach Suizid von Familienmitgliedern, Opfern von Vergewaltigungen oder and. Formen psychischer und physischer Gewalt sowie die Betreuung der Opfer von Geiselnahmen
· Die Betreuung der Betroffenen bei Katastrophenfällen, Bränden; Beobachter oder indirekt Betroffene bei Todesfällen in der Öffentlichkeit oder im Straßenverkehr, sowie die Betreuung von Unfallverursachern (auch diese Personengruppen können massiv traumatisiert sein)
· Die Überbringung von Todesnachrichten gemeinsam mit der Polizei.
Psychiatrische Notfälle fallen nicht in das Aufgabengebiet des KIT-Teams, da diese Personen sofortige ärztliche Hilfe benötigen.

Alarmierung

Primär wird das KIT-Team nach vorgegebenen Richtlinien durch den am Notfallort anwesenden Rettungsdienst direkt nachgefordert, weiteres können jedoch auch Betroffene (Hilfesuchende) selbst um eine KIT Betreuung bitten.

Die Möglichkeiten zur Anforderung eines KIT-Betreuers sind folgende:

1. Durch den anwesenden Rettungsdienst anfordern lassen.
2. Durch den Anruf beim Rettungsnotruf unter der Notrufnummer 144
3. Durch die anwesenden Exekutivbeamten bzw. Feuerwehr

Einsatzgebiet

Das Haupteinsatzgebiet des KIT-Teams unserer Dienststelle ist der gesamte Bezirk Baden. Bei Großschadensereignissen erweitert sich dieses Einsatzgebiet auf ganz Österreich, weiters ist es aber auch möglich, dass KIT-Teams im Ausland eingesetzt werden.
(Ein aktuelles Beispiel ist die Flutkatastrophe 2004 in Süd-Ost Asien)

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