Irak: Ernährungssicherung in weiblich geführten Haushalten

„Jeder Mensch hat das Recht frei von Hunger zu sein“ – dieser Grundsatz wurde bereits in der allgemeinen Erklärung der Menschrechte im Jahr 1948 verankert und fand seine Fortsetzung in SDG 2, durch welches im Zuge der Agenda 2030 erreicht werden soll, dass alle Menschen bis 2030 Zugang zu gesunder und vor allem ausreichender Nahrung haben sollen.

Ein ehrgeiziges Ziel im Hinblick darauf, dass weltweit 735 Millionen Menschen hungern, obwohl die globale Landwirtschaft eigentlich genug Nahrung für alle produziert. Der Zugang zu gesunder Nahrung ist allerdings eng mit der wirtschaftlichen Situation eines Menschen verknüpft, weshalb die Kombination aus Armut und Hunger immer noch ein globales Problem darstellt. Viele Ursachen von Hunger liegen daher in den politischen, sozialen und ökonomischen Strukturen, wobei hier vor allem der oftmals ungerechte Zugang zu Land, Wasser und Kapital eine entscheidende Rolle spielen. Zusätzlich erschweren bewaffnete Konflikte oft den Zugang zu ausreichend Nahrung und zu sauberem Wasser. Im Hinblick auf die (leider) zahlreichen Krisenherde dieser Welt, sind Frauen und Mädchen besonders oft betroffen und ihr Zugang zu Versorgung mit ausreichend Nahrung und Wasser ist stark beeinträchtigt oder sie sind gar komplett davon abgeschnitten.

Genau hier setzt das Projekt des Samariterbundes gemeinsam mit seinem lokalen Partner an, denn es zielt darauf ab, die Lebensgrundlagen von verwitweten Frauen in Siniya (Provinz Salahaddin) im Irak, zu verbessern. Mit Hilfe der Projektmittel sollen die am stärksten gefährdeten und von Armut und Ernährungsunsicherheit betroffenen, von Frauen geführte Haushalte in der Zielgemeinde unterstützt werden. Das Projekt verfolgt den Ansatz brachliegende Flächen in der Nähe ihrer Häuser und Unterkünfte nutzbar zu machen und Haus- und Obstgärten und eine kleine Geflügelzucht aufzubauen, um Nahrungsmittel für den Eigengebrauch zu produzieren, mit dem Ziel sich und ihre Familien besser versorgen zu können und dadurch Ernährungssicherheit zu erreichen. Darüber hinaus ermöglicht es den begünstigten Frauen durch Verkauf der Überproduktion ein kleines Einkommen zu generieren um ihre Existenz zu sichern und den Lebensunterhalt zu verbessern. Im Rahmen des Projekts erhalten die Begünstigten Betriebsmittel und Materialien, die für die Anlage eines Hausgartens, Wasserspeicherung, ressourcensparende Tröpfchen - Bewässerung und Geflügelhaltung notwendig sind und werden darüber hinaus in Lebensmittelproduktion und -verarbeitung, Vermarktung von Produkten, nachhaltigen bzw. ressourcenschonenden Methoden in Gartenbau und Geflügelzucht geschult. Ein weiterer positiver Effekt wird erzielt, da durch die Unterstützung der Frauen mit wirtschaftlichen Mitteln und Schulungsmaßnahmen zu ihrer individuellen Stärkung aber auch zu einer Verbesserung ihrer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rolle in der Gemeinde beigetragen wird.


Das Projekt auf einen Blick

Projektregion:  Al-Siniya, Distrikt Baiji, Provinz Salahaddin, Irak

Projektpartner: ASB Deutschland Länderbüro Irak

Zielgruppe:      90 Witwen bzw. weibliche Haushaltsvorstände im Alter von 18 bis 40 Jahre


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