Ein schweres, aber fiktives Erdbeben erschüttert die Zentralregion „Wesel“ im Land Rheinlandia. Das Epizentrum lag in Hünxe in 11 km Tiefe und war auch in den Nachbarländern zu spüren. Tausende Verletzte und viele Tote. Evakuierungen und Such- und Rettungsmaßnahmen wurden eingeleitet. Infolge des Bebens war das Gesundheitssystem im Katastrophengebiet schlichtweg nicht mehr funktionsfähig. Um medizinische Versorgung weiterhin gewährleisten zu können, entschloss sich die Regierung von Rheinlandia ein Ansuchen, um internationale Hilfe zu stellen. Fünf WHO-zertifizierte medizinische Notfallteams wurden daher in das Einsatzgebiet entsandt.
So das Übungsszenario der diesjährigen „Joint German EMT Exercise 2022 Hünxe/Germany“ in Deutschland. Fünf Tage probten Emergency Medical Teams (EMTs) unterschiedlicher Organisationen (u.a. auch der ASB Deutschland, Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. und Malteser International) den internationalen medizinischen Nothilfeeinsatz bei dem fiktiven Erdbebenszenario. Hauptorganisator der „Joint German EMT Exercise 2022 Hünxe“ war I.S.A.R Germany, mit denen die Einsatzkräfte des SA-RRT für die Dauer der Übung ein gemeinsames EMT bildeten. Unterstützt wurde die Vollübung vom „EMT National Focal Point“ des deutschen Robert Koch-Instituts. Weitere Organisationen aus dem In- und Ausland nahmen aktiv bzw. als Beobachter, Rollenspieler oder Unterstützungskräfte an der Übung teil. Insgesamt waren über 300 Personen bei dem Großmanöver im Einsatz.
Durch die EMT-Initiative der Weltgesundheitsorganisation ist es möglich, nach hoch qualifizierten einheitlichen Standards, einfach und unkompliziert medizinische Hilfe zu leisten. Auch die eigene Auslandskatastrophenhilfe-Einheit, das „Samaritan Austria - Rapid Response Team“ (SA-RRT), verfügt über ein Emergency Medical Team Modul und befindet sich derzeit im internationalen Zertifizierungsprozess der WHO. EMTs vereinen spezialisiertes medizinisches Wissen mit logistischem Know-how. Sie helfen im Katastrophenfall rasch und effizient – nach international koordinierten Abläufen.
Für den Samariterbund sind internationale Trainingsmöglichkeiten wie die „Joint German EMT Exercise 2022 Hünxe“, ein unerlässlicher Baustein in der Katastrophenhilfe. Reinhard Hundsmüller dazu: „Naturkatastrophen kennen keine Grenzen. Nur ein gut geprobtes länderübergreifendes Vorgehen garantiert eine rasche und unbürokratische Hilfe im Ernstfall.“