Die Liebsten zum Abschied treffen

Die 71-jährige schwerkranke Vesna wollte noch einmal die Blätter an den Bäumen im Grazer Stadtpark betrachten

Die Grazerin Vesna hatte für ihren 71. Geburtstag einen Herzenswunsch: einen Ausflug mit ihrer Familie in den Stadtpark. Das mag nach einem leicht zu erfüllenden Wunsch klingen, aber wenn man, so wie Vesna, an einer schweren Krankheit leidet und auf medizinische Unterstützung angewiesen ist, rücken selbst solch bescheidene Träume oft in weite Ferne. Genau für solche Fälle gibt es die Wunschfahrt des Samariterbundes! Mit einem speziell eingerichteten Wunschfahrt-Auto und der umsichtigen Betreuung durch das ehrenamtliche Wunschfahrt-Team können schwer kranke Menschen gut umsorgt ihren Sehnsuchtsort besuchen. Für Vesna reisten die Wunscherfüller:innen DGKP Manuela Baumgartner und ihr Kollege Sebastian, Notfallsanitäter, sogar extra aus Tirol an.

Von einem Café, in dem auf die Jubilarin angestoßen wurde, ging es in Richtung Grazer Stadtpark. Mit dabei war der engste Kreis von Fahrgast Vesna, die an einem Gehirntumor erkrankt ist: ihre beiden Töchter, ihr Sohn, alle fünf Enkerl, die Schwiegertochter und ein Schwiegersohn. Ana Redi, eine der beiden Töchter von Frau Vesna, erzählt rückblickend: „Immer wieder konnten wir auf unserem Spaziergang Pausen machen, das ehrenamtliche Team hat so wunderbar flexibel und feinfühlig reagiert und uns so einen so angenehmen, stressfreien Nachmittag beschert.“

Im Stadtpark traf die Gruppe zufällig auf Judith Schwentner, Vizebürgermeisterin von Graz. „Unsere Mutter war als Kindergartenpädagogin tätig und betreute auch die Kinder von Frau Schwentner. Die Überraschung und die Wiedersehensfreude waren auf beiden Seiten groß, und sofort wurden Erinnerungen an die gemeinsame Zeit ausgetauscht.“

„Für uns war der Tag sehr erfüllend“, meint auch Manuela Baumgartner, die zum ersten Mal als Ehrenamtliche eine Wunschfahrt begleitet hat. „Die Familie hat uns sehr freundlich aufgenommen, und die Verabschiedung war entsprechend herzlich.“ Die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin plant ab nun, regelmäßig Wunschfahrten zu begleiten.

„Unsere Mutter hat die Wunschfahrt sehr entspannt erlebt, und auch wir haben die Zeit mit ihr sehr genossen. Die Organisation hat bereits im Vorfeld grandios funktioniert. Hut ab vor dem ehrenamtlichen Team, das sich so aufopfernd um unsere Mutter gekümmert hat! Unser großer Dank gebührt Manuela und Sebastian“, fasst Tochter Ana Redi ihre Eindrücke zusammen.

„Die Kombination aus Natur und der Anwesenheit ihrer geliebten Angehörigen hat perfekt für unsere Mutter gepasst. Es war wunderschön für sie, die Blätter an den Bäumen im Park zu betrachten und dabei auch die frische Luft zu genießen. Der Moment hat gezählt! Wie schön, dass es die Wunschfahrt gibt!“

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