< PreviousW ährend der Corona-Pandemie konnten bei der Wasserrettung des Samariter- bund Wiens nur wenige Schwimmkurse stattfinden. Die Gruppe der Kinder, die nicht oder nicht ausreichend schwimmen können, ist 2022 aber weiter angewachsen. Darauf besonders hinzuweisen und wichtige Tipps für den Aufenthalt im Wasser zu geben, dafür hat der weltweite Tag gegen das Ertrinken gesorgt, an dem sich auch der Samariterbund Wien mit zahlreichen Aktionen beteiligt hat. Die Wasserrettung ist für alle Erste-Hilfe-Leistungen, die in unmittelbarer Nähe zum Wasser erforderlich sind, zuständig. Aber auch Präventionsmaßnahmen wie Kurse zählen zu den Aufgaben der Wasserrettung. Die Rettungsschwimmer:innen des Samariterbund Wiens vermitteln Verhaltens- und Baderegeln und sind auch an öffentlichen Badestränden für die Sicherheit zuständig. Darüber hinaus sind die Rettungsschwimmer:innen bei nati- onalen und internationalen Wassersport-Events im Einsatz. WasserrettungWeltweit ertrinken jährlich 236.000 Men- schen! Zum weltweiten Tag gegen das Ertrinken am 24.7.2022 zeigte die Sama- riterbund-Wasserrettung an zahlreichen Standorten Maßnahmen dagegen. A m 25.7. ist jedes Jahr der internationale von der UN ins Leben gerufene „World Drowning Prevention Day. Alleine in Österreich ertrin- ken jährlich 40 bis 50 Menschen. Besonders betroffen sind Kinder, aber auch Erwachsene unterschätzen die Gefahr im Wasser oft. Um mehr Bewusstsein für die Gefahr des Ertrinkens zu wecken, veranstaltete der Samariterbund am Tag gegen das Ertrinken am 24. Juli 2022 zahlreiche Aktivitäten mit Infoständen und Vorführungen. Nie alleine ins Wasser! „Zwei Worte zur Sicherheit im Wasser: NIE ALLEIN“, erklärte Wolfgang Zottl von der Samariter-Wasser- rettung. „Das gilt nicht nur für Kinder, die am und im Wasser nie alleine gelassen werden dürfen, sondern auch für Erwachsene. Wenn man sich im Wasser nicht wohl fühlt, ist es lebenswichtig, dass jemand die hilfs- bedürftige Person über Wasser hält und gegebenen- falls ans Ufer bringt. Wenn das nicht der Fall ist, kann diese Person rasch untergehen und sterben. Natürlich gelten auch alle anderen Baderegeln weiter, aber mit der Einhaltung des Grundsatzes ‚nicht allein‘ könnten viele Menschen vor dem Ertrinken gerettet werden“, so Zottl. Infostände, Vorführungen, Schwimmübungen mit Publikum Mit Infoständen, Quiz-Verlosungen, Malaktionen für Kinder, Erste-Hilfe-Übungen, Zielschießen, Vorführun- gen im Wasser und Übungen mit Publikum im Wasser sorgte der Samariterbund an zahlreichen Standorten in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich für Aufmerksamkeit für das wichtige Thema Sicherheit im Wasser. Die ehrenamtlichen Samariter:innen klärten auch über Präventionsmaßnahmen auf und infor- mierten über Schwimmkurse. Im Hafen Donaumarina konnte das Publikum das Rettungsboot des Sama- riterbund Wiens besichtigen, bei Rettungsübungen zusehen und im Einsatzboot mitfahren. Im Rahmen der Veranstaltungen wurden auch Schwimmprüfungen abgelegt. Im Stadtbad Mödling wurden außerdem an diesem Tag sowohl die Bewerbe der Österreichischen Meisterschaften im Rettungsschwimmen als auch die Bewerbe der Weltmeisterschaften im Rettungsschwim- men gezeigt. Ertrinken zweithäufigste Todesursache bei Kindern Leider können mehr und mehr Kinder nicht schwim- men. Die CoV-Pandemie hat dazu geführt, dass der Schwimmunterricht oft nicht stattfand. Landesweit können rund 160.000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre nicht schwimmen – davon mehr als 130.000 im Alter bis neun Jahre. „Jedes 10. Kind im schwimmfä- higen Alter kann gar nicht schwimmen – Corona hat Samariterbund präsentierte zum „World Drowning Prevention Day“ Präventionsmaßnahmen gegen das Ertrinken 2222diese Situation noch verschärft. Wir appellieren an alle Eltern, ihren Kindern eine Schwimmausbildung zu ermöglichen. Sie kann nicht nur Leben retten, sondern macht auch noch Spaß und ist gesund!“, erklärte Wolf- gang Zottl. Zahl der Nichtschwimmer:innen steigt! Eine KFV-Studie zeigt, dass Eltern die Schwimm- kenntnisse ihrer Kinder tendenziell überschätzen. Die Studie zeigt darüber hinaus, dass rund acht Prozent der Österreicher:innen ab einem Alter von fünf Jahren nicht schwimmen können. Das sind knapp 700.000 Personen in allen Altersklassen. Jeder 5. schätzt die eigenen Schwimm-Skills als (sehr) unsicher bis mit- telmäßig ein und 69 Prozent bezeichnen sich dagegen selbst als (sehr) sichere Schwimmer. Gerade für Kinder ist das Erlernen von Schwimmfähigkeiten besonders wichtig, um Unfälle vorzubeugen. Ertrinken zählt bei Kindern zur zweithäufigsten tödlichen Unfallursache. 2323O b Rettungshund oder Therapie-Begleithund – sie leisten wertvolle, oft sogar lebens- rettende Arbeit. Rettungshunde werden professionell ausgebildet, um verunglückte oder verirrte Menschen wieder zu finden. Bei Sucheinsätzen erweisen sich oft technische Hilfsmittel wie Ortungsgeräte als unzureichend. Die ausgebildeten Rettungshunde und Rettungshundeführer:innen arbeiten bei der Suche nach vermissten und verunglückten Personen zusammen und bilden ein fixes Search-and-Rescue-Team. Ende 2022 zählte die Besuchs- und Therapie-Begleithunde- Staffel 16 aktive bzw. in Ausbildung befindliche Teams. Die im Messerli Institut der Vetmeduni Wien geprüften und zertifizierten Therapie-Begleithunde besuchen Kinder in Schulen und Kindergärten, Senior:innen in Pflegeeinrich- tungen und Altersheimen sowie Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Nach Corona sind nun wieder regelmäßige Einsätze möglich. Rettungs- und Therapie-BegleithundeS o auch geschehen bei einem Antrittsbesuch bei Bildungsdirektor Heinrich Himmer. Dieser überreichte den Therapiebegleithunde-Teams des Samariterbund Favoriten zum Willkommen im neuen Schuljahr „Schultüten“ mit Leckerlis für die Vierbeiner. Gemeinsam mit Dompfarrer Toni Faber und Oliver Löhlein, Landes- geschäftsführer des Samariterbund Wiens, begrüßte der Bildungsdi- rektor sieben Hundeteams sowie eine Klasse der Volksschule „Bern- hardtstal“. Kinder und Hunde „Es ist immer wieder schön zu se- hen, wie die Kinder auf die Hunde reagieren. Auch wenn manche zu Beginn noch ängstlich sind, legt sich das schnell“, erzählte Jochen Gold, Staffelkommandant der Therapiebegleithundestaffel aus Favoriten. „Wir konnten heute vor- führen, was wir denn so machen, wenn wir Kinder in Schulen oder Kindergärten besuchen“, ergänzte Gold. Jochens Hündin heißt Mona und ist ein wunderschöner fünfjähri- ger Golden Retriever. Gemeinsam mit ihr versucht er, den Kleinen die Angst vor Hunden zu nehmen. Kinder lernen dabei den richtigen Umgang mit Hunden, die Erzie- hung von jungen Hunden, die Körpersprache zu verstehen und vieles mehr. Und genau das war während der Corona-Pandemie in den letzten Jahren nicht möglich. Streicheleinheiten Nach der offiziellen Begrüßung gab es für alle Hundeteams Schultüten, sorgfältig ge- Sie sind unbestritten ein Hingucker. Und nicht nur das. Denn wenn die Staffel der Thera- piebegleithunde ausrückt, dann heißt es ausdrücklich: Berühren und streicheln erlaubt. Und das endlich wieder nach zwei langen Corona-Jahren. THERAPIEBEGLEITHUNDE: SIE SIND WIEDER DA! Jochen Gold mit Hündin Mona 2626füllt mit „Leckerlis“ sowohl für Hundeführer:innen als auch ihre Vierbeiner. Die Schüler:innen wa- ren begeistert von den Übungen der Hundeteams und spendeten reichlich Applaus. Heiß begehrt war die abschließende „Streichel- runde“, bei der alle Kinder gerne mitmachten. Selbst diejenigen, die sich an- fänglich etwas gefürchtet hat- ten. Peter Erdle ist Obmann der Hundestaffel Favoriten und hat diese auch gegründet. „Ich bin vor vielen Jahren mit meinem Hund in den Kindergarten gegangen, um dort das Prinzip der Erste Hilfe zu erklären. Meine Frau war damals die Leiterin dort. Und wir haben sofort gesehen, was der Hund für einen Eindruck gemacht hat und welche Wirkung er auf die Kinder erzielt“. So hat alles begonnen damals. Zuerst mit Besuchshunden und später dann auch mit Thera- piebegleithunden. Die Ausbildung zum Therapiebegleithund dauert im Schnitt eineinhalb Jahre. Die Hundestaffel des Samariter- bund Favoriten sucht dringend Nachwuchs! Wer mit seinem Hund diese ehrenamtliche Arbeit unterstützen möchte, ist herzlich willkommen! 2727A uch nach der akuten Phase der Corona-Krise hat sich 2022 im Bereich Gesundheits- und Soziale Dienste einmal mehr gezeigt, wie essentiell die Arbeit in der Pflege und Be- treuung für unsere Gesellschaft ist. Dienstleistungen wie Besuchsdienste, Hauskrankenpflege, Heimhilfe sowie 24-Stunden-Betreuung unterstützen Pflegebedürftige und deren Angehörige. Der Samariterbund entwickelt stets innovative Möglichkeiten im Bereich der Pflege und Betreu- ungsarbeit und reagiert damit auf die veränderten Anfor- derungen unserer immer älter werdenden Gesellschaft mit vielfältigem Angebot. Hierzu gehören auch ungewöhnliche wie die Rikscha-Fahrt für Senior:innen. Für ältere Men- schen, die in Gesellschaft wohnen möchten, bietet der Sa- mariterbund auch fünf moderne Senioren-WGs in Wien. Gesundheits- und Soziale DiensteNext >