< PreviousSenior:innen sind häufig Ziel von Trickanrufen. Aufklärung schützt! G eistesgegenwärtig hat Elisabeth K. reagiert, als ihr Frau G., Bewoh- nerin einer betreubaren Wohnung des Samariterbund Linz, von einem merk- würdigen Telefonat erzählte. Die Sozial- arbeiterin erinnert sich: „Frau G. wurde mitten in der Nacht von einem Anruf eines vermeintlichen Polizisten aus dem Schlaf gerissen. Der mutmaßliche Beamte erzählte Frau G. von Einbrüchen in der Nachbarschaft und fragte sie, ob sie Geld- beträge oder andere Wertsachen in ihrer Wohnung aufbewahren würde.“ Die Bewohnerin hielt sich bedeckt und beendete das Telefonat unverzüglich. Tags darauf informierte die 85-Jährige sofort ihre Betreuerin. Samariter- bund-Mitarbeiterin Elisabeth K. erzählt: „Ich habe dann umgehend die Polizei- inspektion in der Kaarstraße angeru- fen. Die Beamten waren sehr nett und nahmen sich viel Zeit. Sie klärten Frau G. darüber auf, dass es sich tatsächlich um Trickbetrüger gehandelt hatte. Wir haben dann im weiteren Verlauf auch alle Bewohnerinnen und Bewohner über die diversen Betrugsmaschen der Trick- betrüger informiert und ihnen Tipps gegeben, wie sie Gefahrensituationen vermeiden können“. Dank des beherzten Eingreifens von Elisabeth K. und dem gesamten Team konnten Frau G. und allenfalls andere Bewohner:innen vor finanziellem Scha- den bewahrt werden. Großen Applaus für so viel Engagement! Anja Schmidt Drei neue Großraumrettungstransportfahrzeuge wurden im Juli beim Samariterbund Linz in den Dienst gestellt. D rei neue moderne Großraumret- tungstransportfahrzeuge (kurz RTW) sind im Juli beim Samariterbund Linz in Betrieb genommen worden. Die rund zweijährige Entwicklungsphase, bei der auch die Mitarbeiter:innen, die mit den Fahrzeugen ab sofort arbeiten, ihre Ideen und Bedürfnisse einbringen konnten, hat sich sichtlich bewährt. „Wir sind stolz darauf, mit unserer Fahrzeugflotte einen neuen Standard zu etablieren. Unsere hochqualifizierten Rettungs- und Notfallsanitäter:innen erhalten drei auf dem neuesten Stand der Technik ausgestattete Spezialfahrzeuge, damit sie Notfallpatient:innen bestmög- lich versorgen können“, erklärt Günther Erhartmaier, Landespräsident und Ob- mann der Samariterbund Gruppe Linz. Die Großraumrettungstransportfahrzeuge, Modell Ambulanz Mobile TIGIS N20, ver- fügen über eine Leistung von 190 PS, sind drei Meter hoch, 6,6 Meter lang, haben ein Gewicht von rund fünf Tonnen und erfüllen die Typ C Euronorm EN 1789. Die Fahrzeuge sind mit neuen medizinischen Geräten ausgestattet. Bemerkenswerte Tools in jedem Auto sind eine elektrohy- draulische Trage und ein sogenannter Raupensessel zur ergonomischen Entlas- tung der Mitarbeiter:innen. Nicht zuletzt verfügen die RTWs über eine reflektieren- de Sicherheitsbeklebung, die die Skyline von Linz symbolisiert. Georg Biron Linz: Bewohnerin vor Trickbetrug bewahrt Das Warten hat ein Ende Vermeintliche Polizisten wollten einer Seniorin mittels Telefonat Geld und Wertsachen entlocken. Die 85-Jährige und ihre Sozialarbeiterin Elisabeth Klausriegler ließen den Kriminellen keine Chance. Letztere handelte rasch und couragiert und informierte die Exekutive. Die neuen Fahrzeuge gewährleisten, dass die Patient:innen während der Transporte optimal versorgt werden. In jedem Auto sind elektrohydraulische Tragen und ein sogenannter Raupensessel zur ergonomischen Entlastung der Mitarbeiter:innen. Fotos: iStockphoto.com/Bojan89 (Symbolfoto), ASBÖ Linz (2) 10_REPORTE inen Hubschuber im Notfall richtig einzuweisen, ist ein wichtiger Bestandteil in der Ersten-Hilfe-Ausbil- dung von Forstarbeiter:innen. Bisher war es extrem teuer und zeitintensiv, eine solche Helikopter-Landung zu üben. Mit der digitalen Trainingslösung FWSafeXR steht ab nun ein Tool zur Verfügung, das kostengünstig und gleichzeitig sehr rea- listisch Notfallszenarien nachstellt. Der Helikopter muss dafür nicht mehr „in echt“ in die Lüfte steigen, vielmehr setzt man eine VR-Brille auf, nimmt zwei Controller in die Hände und versetzt sich in die virtuelle Welt von FWSafeXR. In dieser neu entwickelten App werden Waldarbeiten und die damit verbunde- nen Sicherheitsaspekte perfekt wie- dergegeben. Die Detailgenauigkeit und der Realismus der künstlich kreierten Umgebung verblüffen. Ein Baum ist zum Beispiel nicht nur ein Baum, auch die Qualität des Holzes – ob morsch oder nicht – stellt das Tool dar. Und der zuvor erwähnte Anflug des Helikopters ist so realitätsnah gelöst, dass man beim ersten digitalen Landeversuch unwillkürlich den Kopf einzieht. XR: günstiger und nachhaltiger Die Vorteile einer virtuellen Lösung wie FWSafeXR liegen auf der Hand: Auf- wendige Übungs- und Notfallszenarien müssen nicht mehr real nachgebaut wer- den. Einmal in eine App gebannt, können diese immer und immer wieder durchge- spielt werden – unabhängig von Zeit und Ort, bis tatsächlich jeder Handgriff sitzt. Das ist günstiger und in der Wissensver- mittlung natürlich um einiges nachhalti- ger. Viele der in FWSafeXR entwickelten Inhalte sind zudem nicht nur im forst- technischen Kontext relevant, sie können später auch in anderen Anwendungsbe- reichen (z.B. Unfälle beim Skifahren oder Klettern) eingesetzt werden. Gut ein Jahr nahm die Realisierung von FWSafeXR in Anspruch. Neben dem ASBÖ waren das AIT Center for Tech- nology Experience als Projektkoor- dinator sowie die Forstlichen Ausbil- dungsstätten (FAST) Traunkirchen und Ossiach, das Rote Kreuz Oberösterreich und die MINDCONSOLE GmbH an Bord. Durchgeführt wurde das Projekt im Auftrag der Bundesforste, mit finan- zieller Unterstützung vom Landwirt- schaftsministerium. Neue Art von Trainings dank Digitalisierung „In der Wissensvermittlung werden realitätserweiternde Features wie VR-Brillen eine immer wichtigere Rolle spielen“, ist Samariterbund-Geschäfts- führer Andreas Balog überzeugt. Von Sicherheitstrainings, Erste-Hilfe-Maß- nahmen bis zur Pflege: Extended Reali- ty lädt dazu ein, das Thema Schulungen im Sicherheits- und Gesundheitsbe- reich komplett neu zu denken – und der Samariterbund will dabei eine Vorrei- terrolle einnehmen. Die nächsten XR-Projekte stecken auch schon in der Pipeline. Andreas Balog verweist in diesem Zusammenhang etwa auf das VR-Tool zum Thema „Sicherheit am Dach“, das aktuell im Auftrag der AK Burgenland gemeinsam mit der Burgenland Energie und dem Arbeitsinspektorat Burgenland entwi- ckelt wird. Noch in diesem Jahr soll die Anwendung gelauncht werden und auch hier neue Maßstäbe setzen. Franziska Springer Unter Beteiligung des Samariterbundes entstand mit dem Projekt „FWSafeXR“ eine Trainingslösung in Extended Reality (XR) für die Forstwirtschaft. Virtuelles Training für mehr Sicherheit im Wald Die virtuelle Welt von FWsafeXR eröffnet völlig neue Trainingsmöglichkeiten. Foto: Samariterbund Akademie (1) _REPORT11Neue Kampagne für die Samariter-Wunschfahrt „Noch einmal das Leben erleben“ Vorhang auf für die neue TV- und Radio-Kampagne der Samariter-Wunschfahrt: In dem sehr berührenden Spot lässt ein Wunschfahrt-Fahrgast sein bewegtes Leben Revue passieren. Der Slogan „Noch einmal das Leben erleben“ fasst die Philosophie der Wunschfahrt dabei perfekt zusammen: Am Ende des Lebens sind es meist die einfachen Dinge, die einem Menschen die größte Freude bereiten. D ie neue Wunschfahrt-Kam- pagne soll die Öffentlichkeit stärker informieren und dafür sorgen, dass wir auch weiterhin vie- le Herzenswünsche erfüllen können. Gedreht wurde der Spot im Frühsommer vor der Kulisse des idyllischen Helenen- tals. Zwei Ehrenamtliche des Samariter- bundes wirken im Film tatkräftig mit. Entworfen wurde die Kampagne von der Agentur d.signwerk, die schon für das preisgekrönte #samaritergepflegt-Wer- bekonzept verantwortlich zeichnete. Gesprochen wird der 30-Sekünder vom bekannten deutschen Schauspieler Sky du Mont, der den Samariterbund im Vorjahr bei der Kampagne für die „Spie- len Sie Christkind“-Aktion unterstützt hat. Die sonore und warme Stimme des TV-Stars passt perfekt zur schönen Kampagnenbotschaft. Diverse Radio-und Fernsehstationen unterstützen den Spendenaufruf mit kostenlosen Schaltungen. Hier geht es direkt zum TV-Spot: Auch im Web sind wir neu aufgestellt, denn unsere Website erstrahlt in neuem Glanz: www.wunschfahrt.at Außerdem gibt es unter „Samari- ter-Wunschfahrt“ zusätzlich zum Instagram-Profil nun auch einen eige- nen Facebook-Auftritt – mit aktuellen Geschichten aus der Wunschfahrt-Welt. Wir bedanken uns schon jetzt bei allen, die uns mit ihren „Likes“ und „Shares“ dabei helfen, die Wunschfahrt noch bekannter zu machen! Anfang November 2023 werden in Wien und Innsbruck auch Straßenbahnen und City Lights die Wunschfahrt be- werben. Parallel dazu wird der TV-Spot mit Sky du Mont in ausgewählten Kinos österreichweit gespielt. Die Samariter-Wunschfahrt finanziert sich durch Spenden sowie ehrenamtli- che Mitarbeit – und sie braucht starke Auftritte, die mitten ins Herz treffen. Martina Vitek-Neumayer Eine Szene aus dem berührenden neuen Wunschfahrt-TV-Spot. Schauspieler Sky du Mont verleiht dem neuen TV-Spot seine Stimme. Im Frühsommer wurde der Spot gedreht. Die 6-jährige Elie und Karlheinz wirkten in der Kampagne mit. Danke! Fotos: Samariterbund-Wunschfahrt (2) dpa/picturedesk.com/Georg Wendt (Sky du Mont) 12_REPORTEin letztes Mal zum eigenen Pferd Einmal noch ihr Islandpferd Fia sehen – das war der größte Wunsch der schwer kranken Niederösterreicherin Karin. Der Samariterbund hat ihr diesen Ausflug mit einer Wunschfahrt ermöglicht. P ferde waren die große Leidenschaft von Karin, ihre eigene Stute, die Isländerin Fia, war ihr ganzer Stolz. 2008 dann der Schicksalsschlag: Bei Karin wurde ein Gehirntumor diagnostiziert. Lange kämpfte sie tapfer gegen ihre schwere Krankheit, aber mittlerweile ist die Niederösterreicherin nicht mehr in der Lage, sich selbst um ihr Pferd zu kümmern. Seit wenigen Wochen lebt ihre Fia daher auf dem Isländerhof Ferstl in Graz-Andritz. Karins Krankheit schreitet indes immer schneller voran: Die 63-Jährige kann nicht mehr gehen, das Reden fällt ihr schwer. Ihre Liebs- ten wissen, dass Karin nicht mehr viel Lebenszeit zur Verfügung steht, einen letzten Besuch bei ihrer treuen Islän- derin wollten ihr die Angehörigen aber unbedingt noch ermöglichen. Karins Tochter Hannah und ihr Lebens- gefährte Lukas meldeten die Pferde- liebhaberin daher für eine Samari- ter-Wunschfahrt an. Ein paar Tage später war es dann auch schon so weit: Mit einem speziell eingerichteten Wunsch- fahrt-Auto und der umsichtigen Betreu- ung durch das ehrenamtliche Wunsch- fahrt-Team wurde Karin von Hainburg in die Steiermark gebracht, um ihrer Fia ein letztes Mal ganz nahe zu sein. Einen ganzen Nachmittag verbrachte Karin am Gestüt, streichelte die Stute, fütterte sie und überzeugte sich mit eigenen Augen, dass ihr Liebling ein gutes Zuhause gefunden hatte. „Es war wie ein Ausflug mit Freunden“, lässt Schwiegersohn Lukas die Wunschfahrt nach Graz Revue passieren. „Die beiden Ehrenamtlichen, Therese und mein Namensvetter Lukas, haben sich aufopfernd und ausgespro- chen mitfühlend um Karin gekümmert. Das Team hat sich komplett auf ihre Bedürfnisse eingestellt.“ Auch die Ehrenamtlichen werden den Ausflug zu den Islandpferden in schöner Erinnerung behalten. „Es gibt Wunsch- fahrten, die gehen ganz besonders ans Herz – und das war definitiv eine davon“, erzählt Wunscherfüllerin Therese vom Samariterbund. „Es ist schön zu sehen, dass wir nicht nur dem Fahrgast eine große Freude bereiten konnten, sondern auch den Angehörigen. Vielen Dank auch an den Isländerhof Ferstl, der diese Wunschfahrt mit seiner Gastfreund- schaft so großzügig unterstützt hat!“ Franziska Springer Erfüllen auch Sie mit einer Spende letzte Herzenswünsche Die Samariter-Wunschfahrt gibt es seit 2017 für ganz Österreich. Ehrenamt- liche Samariter:innen, die eine medi- zinische oder pflegerische Ausbildung haben, unternehmen innerhalb Öster- reichs Ausflüge mit schwer kranken Kin- dern und Erwachsenen zu einem Ort der Sehnsucht. Zwei Rettungsfahrzeuge (ei- nes in Wien und eines in Tirol) wurden eigens für die Bedürfnisse der Fahrgäste adaptiert – mit Wohlfühl-Charakter und medizinischer Ausstattung. Die Wunschfahrt ist kostenlos und finan- ziert sich aus Spenden. Alle Informationen unter www.wunschfahrt.at Wunderschönes Wiedersehen mit Fia: Wunscherfüllerin Therese und Schwiegersohn Lukas freuen sich mit Karin mit. Die Wunschfahrt zu Fia werden Therese und Lukas in besonders schöner Erinnerung behalten. Fotos: Samariterbund/Lipinsky (2) _REPORT13Die Samariterbund Wasserrettung wird nicht müde, die Bevölkerung über richtiges Verhalten im und am Wasser aufzuklären. Denn Wissen rettet Leben! A m 23. Juli – zum „Tag gegen das Ertrinken“ – rückten in ganz Österreich Wasserretter:innen des Samariterbundes aus, um sich für mehr Sicherheit im Wasser stark zu machen. Es gab viel zu sehen, viel zu bestaunen und vor allem: viel zu lernen. Und das ist auch gut so! Denn die Gefahren, die beim Schwimmen, Baden und Plan- schen lauern, werden nach wie vor unterschätzt. Die Anzahl der Menschen, die jedes Jahr in offenen Gewässern, Seen, Schwimmbädern und privaten Pools sterben, ist leider kontinuierlich hoch. Im Schnitt ertrinken in Öster- reich 40 bis 50 Menschen pro Jahr. Unter Kindern sind Badeunfälle sogar die zweithäufigste Todesursache. Dabei könnten viele der Unfälle vermieden werden – würde man sich richtig verhalten: „Die wichtigste Regel für Kinder und Erwachsene ist: ‚Geh niemals allein ins Wasser!‘ Vor allem die Jüngsten sind gefährdet, denn unter drei Jahren ertrinken Kinder unauffäl- lig und lautlos“, warnt Dr. Erik Teu- mann, Vorsitzender der Samariterbund Wasserrettung. Und er ergänzt: „Man muss den Eltern ganz klar sagen, dass Schwimmhilfen wie Schwimmflügel, -westen, -kissen oder auch -reifen kein Ersatz für die Aufsichtspflicht sind. Lassen Sie Ihr Kind niemals unbe- aufsichtigt in der Nähe von Wasser spielen!“ Action & Spaß von Wien bis Tirol Wien, Mödling, Zwettl, Groß Gerungs, Linz, Zell am See und Bad Häring: Gleich in mehreren Städten und Orten waren Samariter:innen am „Tag gegen das Ertrinken“ auf den Beinen, mit dem Ziel, dem Thema „Sicherheit im Wasser“ eine große Bühne zu bieten. In den loka- len Frei- und Hallenbädern wartete ein prall gefülltes Programm für die ganze Familie: spannende Rettungsübungen und Vorführungen im Wasser, dazu Infostände, Quiz-Verlosungen, Mal- aktionen für Kinder, Erste-Hilfe-Übun- gen, Zielschießen und vieles mehr. Die Ehrenamtlichen klärten außerdem über Präventionsmaßnahmen auf und informierten über Schwimm-, Rettungs- schwimmkurse und Schwimmprüfungen. In Wien und Linz war man zudem mit Rettungsbooten im Einsatz. Das Pub- likum konnte bei Rettungsübungen im Fließgewässer zusehen oder selbst eine Fahrt am Rettungsboot wagen. Die Wasserrettung freut sich über das große Interesse, das ihnen die vielen Besucher:innen entgegenbrachten. Un- ermüdlich zeigten sie Rettungsübungen Gemeinsamer Kampf gegen das Ertrinken Action pur! Das Rettungsboot „Susanne“ im flotten Einsatz am Donaukanal. 14_REPORTvor und animierten die Schaulustigen mitzumachen. Und das kam gut an! So mancher junge Gast äußerte nach den Vorführungen den Wunsch, später einmal selbst zur Wasserrettung zu gehen. Die Samariter:innen würden sich darüber freuen: Bei der ASBÖ-Wasser- rettung sind derzeit rund 200 Ehren- amtliche aktiv – neue Mitglieder werden laufend gesucht. Wissen rettet Leben Auch zahlreiche Medienvertreter:innen schauten am „Tag gegen das Ertrinken“ vorbei, um die Arbeit der ASBÖ-Was- serrettung näher kennenzulernen. Das freute natürlich auch die Initiator:in- nen: „Wir wollen Aufmerksamkeit für unser Anliegen erzeugen. Und das geht nur, wenn unsere Botschaften jemand weiterträgt“, so Wasserretter Wolfgang Zottl, einer der Organisator:innen dieses Aktionstages. Und er ergänzt: „Wenn wir mit unseren Infoveranstal- tungen und Vorführungen am 23. Juli auch nur ein Menschenleben gerettet haben, hat sich der ganze Aufwand gelohnt. Denn jede im Wasser verletzte oder tote Person ist eine zu viel.“ Franziska Springer Donaustrand Alt-Urfahr in Linz: Das Medieninteresse am „Tag gegen das Ertrinken“ war groß! Wasserrettungs-Vorführung in Mödling: Beim Retten aus dem Wasser zählt jede Sekunde! Boot statt Bim: Die Bootsführerin steuert sicher durch den Donaukanal – entlang der Wiener Innenstadt. Früh übt sich! Mit dem Ausmalbuch der Wasserrettung lernen auch die Kleinsten die Badregeln kennen. Früh übt sich auch in Wien-Favoriten: Die Kleinsten lernen bereits, wie man gerettete Personen reanimiert. Actiongeladenes Programm für die Kids in Mödling. 15_REPORT Fotos: Samariterbund/Lipinsky (6), ASB Linz (1)Grenzüberschreitende Übungen verschiedener Katastrophenhilfe- Einheiten sorgen im Ernstfall bei der Rettung von Menschenleben für schnelle, reibungslose Abläufe. D ie Slowakei ist mit anhaltenden Regenfällen konfrontiert. In den Regionen Zlatno, Kokava nad Rimavi- cou und Lučenec ist es zu zahlreichen gefährlichen Überschwemmungen gekommen. Bäume sind umgestürzt, der Strom ist ausgefallen, und kleinere Krankenhäuser sind überlastet.“ Mit die- sem Notfallszenario startete am späten Abend des 16. Mai 2023 die spezialisierte Auslandskatastrophenhilfe-Einheit Sa- maritan Austria – Rapid Response Team (SA-RRT) in die internationale Katast- rophenübung „RRT FTX Slovakia 2023“. Wenige Stunden nach der Alarmierung machte sich das 44-köpfige Team mit sechs Hunden in einem Konvoi aus 13 Fahrzeugen mit acht Anhängern auf den Weg in das Einsatzgebiet Lučenec/ Slowakei. Die Übung verlief erfolgreich, dauerte bis Sonntag, den 21.Mai, und endete mit der feierlichen Aufnahme von 18 neuen SA-RRT-Mitgliedern. An dem Manöver beteiligten sich neben dem Samariterbund Österreichs auch Partnerorganisationen aus der Slowakei und aus Deutschland (ASSR bzw. ASB Halle). Vor allem das länderübergreifen- de Vorgehen erlaubt den Einsatzorga- nisationen im Ernstfall eine rasche und unbürokratische Hilfe. „RRT FTX Slovakia 2023“ ist einerseits die Jahresübung des SA-RRT, stellt aber gleichzeitig auch die Abschlussübung für Neuanwärter:innen dar. Unter realisti- schen Bedingungen werden Skills wie physische und psychische Belastbarkeit, Teamfähigkeit oder internationale Kom- mandostrukturen geübt und gefestigt. Zu den möglichen Einsatzszenarien zählen Suche und Rettung von Vermissten, Eva- kuierungen oder medizinische Behand- lungsszenarien von betroffenen Personen. Die Jahresübung 2023 stellte die Teil- nehmer:innen vor enorme Herausfor- derungen, die das Team gemeinsam zu bewältigen hatte. Aber auch Hochwasser und Dauerregen konnte die unermüdli- che Motivation und das fleißige Engage- ment der Basiskursteilnehmer:innen und aktiven Mitglieder während der fordernden Übung nicht schmälern. Anna Grabner-Strobach, Georg Biron Du willst mitmachen? Melde dich gleich hier an: Alle Informationen zum Engagement beim Samariterbund-Katastrophenhilfsdienst findst du auf unserer Website: www.samariterbund.net/khd SA-RRT: Hochwasserübung in der Slowakei „RRT FTX Slovakia 2023“ war einerseits die Jahresübung des Samaritan Austria – Rapid Response Team und gleichzeitig die Abschlussübung für Neuanwärter:innen. Fotos: Samariterbund/Pommer (2) 16_REPORTUnser ehemaliger Bundeseinsatzleiter verstarb nach kurzer schwerer Krankheit im 67. Lebensjahr. Wolfgang hat in erheblichem Maße dazu beigetragen, dass der Samariterbund zu der Organisation herangewachsen ist, die er heute ist. Für seine langjährigen Verdienste wurde er vielfach geehrt und ausgezeichnet. M it großer Bestürzung und in tiefer Trauer gibt der Samariterbund bekannt, dass Wolfgang Krenn, ehema- liger Bundeseinsatzleiter, nach kurzem schweren Leiden im 67. Lebensjahr von uns gegangen ist. Mit ihm verlieren wir einen großartigen, höchst kompe- tenten und zutiefst hilfsbereiten sowie humorvollen Kollegen, der dem Samari- terbund auch noch nach seiner Pensi- onierung eng verbunden blieb. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie und seinem Freundeskreis, zu dem auch vie- le Samariter:innen zählen. Ihnen allen wünschen wir viel Kraft und Zuversicht für diese schwere Zeit. Sein außerordentlich großes Fachwis- sen und seine zahlreichen Begabun- gen konnte Wolfgang auf vielfältige Weise beim Samariterbund einbringen. Kaum ein Fachbereich kam ohne seine Expertise aus. Als Ansprechpartner für die Gruppen des Samariterbundes war Wolfgang eine echte Instanz. Für Wünsche und Anliegen der Kolleg:in- nen hatte er stets ein offenes Ohr, eine lösungsorientierte Umsetzung war ihm dabei immer ein Anliegen. Als Bundeseinsatzleiter koordinierte Wolfgang alle nationalen und internati- onalen Katastropheneinsätze umsichtig und vorausschauend. Mit der Erfindung der Road-Show hat er den Samariter- bund österreichweit bekannt gemacht. Wolfgang hat in erheblichem Maße dazu beigetragen, dass der Samariterbund zu jener Organisation herangewachsen ist, die er heute ist, und hat beträcht- lich an seiner Entwicklung mitgewirkt. Wolfgangs Engagement wird noch viele Jahre in unserer Arbeit weiterleben. Während der Flüchtlingskrise gelang es Wolfgang, eine Einrichtung ins Leben zu rufen, die österreichweit große Beach- tung gefunden hat. Das Erstaufnahme- zentrum am Schwarzlsee in der Steier- mark entwickelte sich trotz schwieriger Gegebenheiten zu einer Institution, in der das Wohl der Menschen an oberster Stelle stand. Vor allem für Kinder war das Angebot an Unterstützung groß. Auch für die Organisation des Niko- lauszugs war Wolfgang federführend verantwortlich. Tatkräftig zog er die Fäden hinter dem Event, der sich ohne seine Umsetzungsstärke nicht zu jener hochkarätigen Veranstaltung entwi- ckelt hätte, die sie war. In seiner Funktion als Leiter der Mate- rialverwaltung und als Geschäftsführer der Service GmbH war er ein Vorbild für alle Mitarbeiter:innen. Für seine langjährigen Verdienste beim Samari- terbund wurde Wolfgang vielfach geehrt und ausgezeichnet, unter anderem mit dem Verdienstkreuz 1 am blauen Band sowie der Medaille am blau-rot-weiß- rot-blauen Band. Wolfgang war ein ausgesprochener Fa- milienmensch. Trotz seiner umfangrei- chen Aufgaben im Samariterbund hatten seine Angehörigen stets den obersten Stellenwert in seinem Leben. Ihnen gilt unsere aufrichtige Anteilnahme. Anja Schmidt Mit Wolfgang Krenn verliert der Samariterbund einen großartigen, höchst kompetenten und zutiefst hilfsbereiten Kollegen. Foto: Samariterbund (1) 17_INTERNsozialministerium.at Die Website pflege.gv.at bietet einen österreichweiten Überblick zum Thema Pflege. Dort finden sich pflege- und betreuungs relevante Informationen – für Menschen, die selbst Pflege oder Betreuung brauchen oder Personen, die jemanden pflegen: • verständlich erklärt • bundeslandspezifisch aufgelistet • ebenso in Leicht Lesen-Versionen sowie in Gebärdensprache Mehr unter www.pflege.gv.at pflege.gv.at Entgeltliche Einschaltung I n den Lernwerkstätten in den Flücht- lingscamps nahe der Stadt Tindouf im Westen Algeriens bilden sich Lehrkräfte weiter: Im Rahmen von Workshops werden Grundschullehrer:innen mit di- daktischen Methoden zur Verbesserung ihres Unterrichtes vertraut gemacht. Leerstehende Räumlichkeiten wurden zu Lernwerkstätten für die Pädagog:in- nen umgewandelt, die Räume renoviert und mit entsprechenden Möbeln und Materialien eingerichtet. Vorrangig ist dabei die Entwicklung mathematischer und naturwissenschaft- licher Kompetenzen bei Grundschul- kindern. „Es geht dabei vor allem um das handelnde Lernen in Mathematik und Naturwissenschaften mit ent- sprechenden anregenden didaktischen Materialien“, weiß Bildungsexpertin Eva Unterweger, Obfrau des SaharauiUnter- stützungsvereins Wien, einer Verei- nigung von Bildungsexpert:innen der Pädagogischen Hochschule (PH) Wien. Die Unterrichtsmaterialien wie Experi- mentierkoffer, Steckwürfel oder Geo- metriebausätze wurden im Rahmen von Projektreisen der Expert:innen der PH größtenteils in die Camps mitgebracht. Großer Lernerfolg beim Lehrpersonal Wichtig war es auch, Schulinspektor:in- nen und Direktor:innen mittels Wei- terbildungsseminaren in den Prozess miteinzubeziehen. Beim Lehrpersonal konnte zwischenzeitlich ein großer Lernerfolg festgestellt werden: „Die Lehrerinnen und Lehrer setzen die didaktischen Materialien aus der Lernwerkstatt ausgesprochen motiviert ein, und die Kinder haben große Freude daran. Einige Lehrkräfte wurden durch das Projekt angeregt, selbst didaktische Materialien herzustellen“, schildert Eva Unterweger. Fortschritte vor allem in Mathematik Die Projektreihe, deren Laufzeit sich von Anfang November 2019 bis Ende April 2023 erstreckte, wurde vom Sama- riterbund in Zusammenarbeit mit dem saharauischen Ministerium für Unter- richt und Bildung der Demokratischen Arabischen Republik Sahara und dem SaharauiUnterstützungsverein Wien mit Förderungen der Stadt Wien durch- geführt. Die didaktischen Lernwerkstät- ten und deren Methodik wurden bislang nicht nur von den Lehrkräften äußerst gut angenommen, sondern besonders von den Schüler:innen, wobei sich vor allem im Fach Mathematik beachtliche Fortschritte im Lernverhalten der Kin- der beobachten lassen. Insgesamt leistet das Projekt einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag, um die Schulbildung von Grundschul- kindern in den saharauischen Flücht- lingscamps zu verbessern. „Bildung und Gesundheit sind Schwerpunktthemen unserer internationalen Arbeit. Eine höhere Qualität der angewendeten Unterrichtsmethoden ermöglicht den Kindern eine solide Grundausbildung. Somit erhöhen sich auch die Chancen, den Umstieg auf weiterführende Aus- bildungswege besser zu bewältigen und dadurch eine höhere Lebensqualität zu schaffen“, so Samariterbund-Geschäfts- führer Andreas Balog abschließend. Anja Schmidt Westsahara: Weiterbildung für Lehrkräfte Neu geschaffene Lernwerkstätten bieten Fortbildung für saharauische Grundschullehrer:innen. Das mit Förderungen der Stadt Wien unterstützte Projekt des Samariterbundes leistet einen wichtigen Beitrag, um die Qualität der Schulbildung zu erhöhen. Fortbildung: Pädagog:innen arbeiten mit didaktischem Material Die Workshops lieferten viele Inspirationen für die Lehrkräfte. 18_REPORT Fotos: SaharauiUnterstützungsverein/Eva Unterwegersozialministerium.at Die Website pflege.gv.at bietet einen österreichweiten Überblick zum Thema Pflege. Dort finden sich pflege- und betreuungs relevante Informationen – für Menschen, die selbst Pflege oder Betreuung brauchen oder Personen, die jemanden pflegen: • verständlich erklärt • bundeslandspezifisch aufgelistet • ebenso in Leicht Lesen-Versionen sowie in Gebärdensprache Mehr unter www.pflege.gv.at pflege.gv.at Entgeltliche EinschaltungNext >