Das Magazin des Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs No. 4/DEZEMBER 2023 SERVICE_#SAMARITERGEPFLEGT Vorfreude auf Weihnachten in unseren Pflegekompetenzzentren. INTERN_GROSSES JUBILÄUM Salzburger Samariter:innen feiern die ersten 50 Jahre. REPORT_SAMARITER-WUNSCHFAHRT Thomas D. spielt Privatkonzert für schwerstkranken Musikfan. Österreichische Post AG – MZ 02Z034001M – Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs Bundesverband, Hollergasse 2–6, 1150 Wien Mehr Infos unter www.wunschfahrt.at Der Samariterbund erfüllt schwerstkranken Menschen ihren letzten Wunsch. Noch einmal das Leben erleben. Eigenwerbung_SERVICE 18 Wissen rettet Leben Richtiges Verhalten am gefrorenen See 22 Notrufuhr „James“ Jetzt Winteraktion nutzen und sparen 30 Gewinnspiel Spielen Sie mit und gewinnen Sie! Liebe Leserinnen und Leser D as vergangene Jahr hat unseren Samariterinnen und Samaritern sehr viel abverlangt. Der Krieg in der Ukraine und das große Erdbe- ben in der Türkei waren mit Auslandseinsätzen verbunden. Die extreme Teuerung in Österreich ist auch am Samariterbund nicht spurlos vorü- bergegangen. Unsere soziale Mission ist mehr gefragt denn je. Aber wir schauen optimistisch nach vorne. Bereits zum elften Mal findet die Weihnachts-Aktion „Spielen Sie Christ- kind“ vom Samariterbund und der Österreichischen Post statt, bei der man Weihnachtspakete an Kinder verschicken kann, die in Familien leben, die von Armut betroffen sind. Im vorigen Jahr wurden mit 15.689 „Packer- ln“ in ganz Österreich Kinderaugen zum Leuchten gebracht. In diesem Jahr ist es besonders wichtig, Christkind zu spielen! Immer mehr Kinder sind von Armut betroffen. Mit unserer Weihnachts-Aktion zeigen wir diesen Mädchen und Buben, dass jemand da ist, der an sie denkt. Bitte kaufen Sie ein Geschenk für ein Kind in Armut und versenden Sie es gebührenfrei mit der Post und dem Samariterbund. Alle Informationen dazu finden Sie unter: www.samariterbund.net/christkind Ich wünsche uns allen friedliche Weihnachtsfeiertage und ein schönes neues Jahr. Bitte bleiben Sie der Samariterbund-Familie auch weiterhin verbunden und unterstützen Sie uns mit einer steuerlich absetzbaren Spende oder Ihrer ehrenamtlichen Mitarbeit. Reinhard Hundsmüller Bundessekretär und Bundesgeschäftsführer Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs IMPRESSUM UND OFFENLEGUNG: Herausgeber/Medieninhaber/Hersteller/Diensteanbieter: Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs Bundesverband, Hollergasse 2–6, 1150 Wien, Vereinsbehörde: Landespolizeidirektion Wien, ZVR-Zahl: 765397518, UID-Nummer: ATU 16370406. www.samariterbund.net/impressum Redaktion: Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs, 1150 Wien, Hollergasse 2–6; Georg Biron, Mag. a Agnieszka Gornikowska, Ass. iur. Michael Brommer, Bertram Gross, Dorothée Huber MA , Peter Kalcic BA MAS, Mag. a Susanne Kritzer, Ing. Michael Lichtblau-Früh, Christoph Lipinsky, Mag. a Anja Schmidt, Franziska Springer, Florian Schwenkkrauss MA, Markus Tadros, Mag. a Martina Vitek-Neumayer, Mag. (FH) Georg Widerin. Druckerei: Walstead Leykam Druck GmbH & Co KG, Bickfordstraße 21, A-7201 Neudörfl. Verlags- & Herstellungsort: Wien. Blattlinie: Berichte über die Tätigkeit des Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs. Namentlich gekennzeichnete Beiträge und Gastkommentare müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers übereinstimmen. Entgeltliche Einschaltungen werden mit „entgeltliche Einschaltung“ oder „bezahlte Anzeige“ gekennzeichnet. DATENSCHUTZINFORMATION: Der Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs Bundesverband verarbeitet personenbezogene Daten von Mitgliedern, Kunden und Spendern zur Erfüllung des jeweiligen Zwecks, für den der Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs Bundesverband sowie das verbundene Unternehmen Samariterbund Österreich Rettung und Soziale Dienste gGmbH die Daten erhoben haben. Näheres finden Sie unter www.samariterbund.net/datenschutz . Der Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs Bundesverband verarbeitet darüber hinaus die Kontaktinformationen sämtlicher Personenkontakte zum Zwecke der Zusendung dieses Magazins. Die Verarbeitung erfolgt auf Grundlage des berechtigten Interesses, über das eigene Lieferungs- und Leistungsspektrum zu informieren. Die Daten werden nur solange gespeichert, als zur Erfüllung dieses Zwecks erforderlich ist. Der von der Verarbeitung Betroffene hat das Recht auf Auskunft über die gespeicherten Daten gemäß Art 15 DSGVO, auf Berichtigung unzutreffender Daten gemäß Art 16 DSGVO, auf Löschung der Daten gemäß Art 17 DSGVO, auf Einschränkung der Verarbeitung von Daten gemäß Art 18 DSGVO, auf Widerspruch gegen die unzumutbare Datenverarbeitung gemäß Art 21 DSGVO sowie auf Datenübertragbarkeit gemäß Art 20 DSGVO. Der Betroffene hat das Recht sich bei der Aufsichtsbehörde zu beschweren – zuständig ist in Österreich die Datenschutzbehörde. _INTERN 11 Stolzes Jubiläum Gruppe St. Pölten feiert 75 Jahre 15 VR-Brille & Co. Virtuelle Trainings für mehr Sicherheit 16 Achtung Übung! SA-RRT trainierte in Bulgarien _REPORT 6 VIPs für #TeamChristkind Diese Promis spielen für uns Christkind 12 SamLa: aus Alt mach Neu Upcycling-Initiative mit Modeschule 14 „Nachbar in Not“-Projekt Sauberes Trinkwasser für Syrien 3 _EDITORIAL Foto: Samariterbund (1), Coverbild: Samariterbund/Lipinsky Coverbild-Edit: Samariterbund/LichtblauA lle Jahre wieder in der Vor- weihnachtszeit: Im ganzen Land warten Kinder gespannt auf das Christkind. Was wird wohl heuer unter dem Weihnachtsbaum liegen? Aber nicht alle Mädchen und Buben sind im Advent voller Vorfreude: Aktuell ist jedes fünfte Kind – mehr als 353.000! – in Österreich von Armut betroffen! Und zu Weihnachten bekommen diese Kinder ihre schwierige Lage besonders stark zu spüren. Für Weihnachtseinkäu- fe fehlt ihren Eltern leider das nötige Geld. Nicht nur die Geschenke bleiben in diesen Familien meist aus, auch alles, was sonst mit der schönsten Zeit des Jahres einhergeht: ein herrliches Fest, das gemeinsame Feiern, die Strukturen und Rituale, die gerade für die Jüngsten so wichtig sind. Für diese Kinder hat der Samariterbund vor mehr als zehn Jahren die Akti- on „Spielen Sie Christkind“ ins Leben gerufen, bei der Weihnachtspakete zum Nulltarif an armutsbetroffene Familien verschickt werden. „Kein Kind sollte zu Weihnachten leer ausgehen. Unser Christkind fliegt daher dorthin, wo es am meisten gebraucht wird – wo Armut herrscht und die Be- dürfnisse der Mädchen und Buben oft zu kurz kommen. Dafür brauchen wir Ihre Hilfe! Vielen Dank an alle, die unsere Aktion wieder unterstützen!“, appelliert Samariterbund-Bundesgeschäftsführer Reinhard Hundsmüller. Hoffnung und Zuversicht schenken In wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist die Aktion „Spielen Sie Christkind“ ganz besonders wichtig. Schon im vergange- nen Winter hat der Samariterbund ver- mehrt Anfragen von Eltern bekommen, die sich nie vorstellen hätten können, zu Weihnachten von der Großzügigkeit anderer Menschen abhängig zu sein. „Ich habe letzten Sommer meine Arbeit verloren. Die Ersparnisse sind während der Coronazeit draufgegangen, und dann kam letzten Herbst der Schock mit den hohen Heizkosten“, erzählt die 33-jährige Natalie aus St. Pölten. Sie ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern im Volksschulalter. „Ich hätte meinen Söhnen nichts zu Weih- nachten schenken können. Allein die Vorstellung hat mir das Herz gebrochen. Unsere Sozialberaterin hat uns von der Samariterbund-Aktion erzählt. Das hat uns gerettet. Es klingt vielleicht ei- genartig, aber rückblickend war es eine der schönsten Bescherungen, die ich je mit meinen Kindern erleben durfte. Die Buben haben sich so richtig über die Geschenke gefreut.“ Dieses Jahr blickt Natalie hoffnungsvol- ler dem großen Fest entgegen. Sie hat mittlerweile eine Anstellung in einer Schulkantine als Hilfskraft. „Ich bin den Leuten so unendlich dankbar, dass sie uns letztes Jahr unterstützt haben. Ich werde daher heuer selbst mitmachen. Ich habe auch schon eine Kleinigkeit ausgesucht: ein Playmobil-Set – ein ähnliches, wie es mein Jüngerer voriges Jahr bekommen hat.“ Es sind Geschichten wie diese, die den Spirit von „Spielen Sie Christkind“ so schön zusammenfassen: Das Samari- terbund-Christkind bringt eben weit mehr als „nur“ ein Spielzeug. Es bringt gleichzeitig Hoffnung und Zuversicht in Wohnungen von Familien, die es ohne- hin schon schwer haben. Liebgewonnene Tradition Bereits zum elften Mal findet die gemeinsame Weihnachtsaktion von Samariterbund und Post heuer statt. Die Idee, für Kinder in Armut Christkind zu spielen, kam von Anfang an gut an. Im Laufe der vergangenen Jahre ist es für viele Menschen bereits liebgewonnene Bereits zum elften Mal: Die Weihnachtsaktion vom Samariterbund gemeinsam mit der Post bringt Kindern in Armut wieder Geschenke zum Fest. Reinhard Hundsmüller appelliert: „Kein Kind sollte zu Weihnachten leer ausgehen!“ _REPORT 4 _REPORT Fotos: Samariterbund/Lipinsky (2), Jäger (Hundsmüller)Tradition geworden, ein kleines Ge- schenk für armutsgefährdete Mädchen und Buben zu spenden. So konnte der Samariterbund letztes Jahr mehr als 15.000 Pakete an betroffene Familien und Kindern übergeben. Gratisversand mit #TeamChristkind Und so einfach spielen Sie Christkind: Kleines Geschenk (20 bis 40 Euro) kaufen, weihnachtlich verpacken und dann bis 18. Dezember kostenlos über die Post an den Samariterbund verschi- cken. Dazu einfach das Paket mit der Aufschrift #TeamChristkind versehen, schon kann man es gratis bei der Post aufgeben. Außerdem steht unter post. at/geschenkpaket ein Versandetikett zum Nulltarif zum Downloaden und Ausdrucken bereit. Wie geht’s dann weiter? Die Packerl werden in der Weihnachtszeit von haupt- und ehrenamtlichen Samari- ter:innen an Kinder aus sozialen Ein- richtungen und benachteiligten Famili- en in ganz Österreich verteilt. Auch die Samariterjugend unterstützt die Aktion tatkräftig und hilft beim Sortieren und Verteilen der Pakete. Sie sind noch auf der Suche nach passenden Geschenktipps? Hier ein paar Ideen: •0-2 Jahre: Kleinkinderspielzeug, Duplo, Motorikspiele •3-5 Jahre: Spielzeugautos, Puppen, Eisenbahnen, Hüpftiere, Schaukelpfer- de, Bälle, Steckperlen, Bilderbücher •6-8 Jahre: Lego, Playmobil, Barbies, Freundschaftsbücher, Gesellschafts- spiele, Kinderuhren, Bücher •9-12 Jahre: Instrumente, Scooter, Brettspiele, Federball-Sets, Bücher Wer keine Zeit hat, selbst Geschenke zu kaufen, hat auch die Möglichkeit, mit einer Geldspende das #TeamChristkind zu unterstützen. Alle Infos gibt es unter: www.samariterbund.net/christkind Bitte helfen Sie mit: Gemeinsam schaffen wir es, armutsbetroffenen Kindern frohe Weihnachten zu bescheren. #TeamChristkind sagt „Danke“! Franziska Springer Wird das Christkind etwas bringen? In vielen Familien fehlt für Weihnachtseinkäufe das Geld. 55 _REPORTAustro-VIPs helfen dem Samariterbund-Christkind Auch heuer machen sich wieder bekannte Persönlichkeiten für „Spielen Sie Christkind“ stark. hat bei den Promis nachgefragt, was Weihnachten für sie bedeutet – und warum es für sie so wichtig ist, Kinder in Armut gerade zu Weihnachten nicht alleine zu lassen. Voodoo Jürgens Austropop-Star Z u Weihnachten hat es bei uns daheim nicht irrsinnig viel gege- ben. Ich kann mich allerdings sehr gut an ein Weihnachtsfest erinnern, da hat mein Vater einem guten Freund von ihm zwei große „Masters of The Univer- se“-Burgen mit sehr vielen Spielfiguren abgekauft, die ich dann bekommen habe. Das war für mich ein legendäres Weihnachten, weil es so etwas davor noch nie gegeben hat – und danach auch nie wieder. Das ist eine schöne Erinnerung und hat mich nachhaltig be- eindruckt, und deswegen habe ich dann auch später meine erste Band „Eternias“ genannt – nach dem geheimnisvollen Planeten bei den „Masters“. Für mich spielt Weihnachten heute kei- ne große Rolle mehr. Wenn man Kinder hat, ist das natürlich etwas Anderes. Ich habe ja eine Tochter, und natürlich habe ich früher mit ihr auch Weihnachten gefeiert. Aber je älter man selbst wird, je älter die Kinder werden, umso mehr rückt das dann in den Hintergrund. Aber an und für sich ist es ein liebes Fest. Ich finde, dass die Aktion „Spielen Sie Christkind“ eine sehr gute Sache ist. Weihnachten ist ja in erster Linie ein Fest für die Kinder. Und wenn man Kin- dern eine Freude machen kann, dann ist das eine super G’schicht‘. Da kann jeder mitmachen. Also: Checkts ein Packerl – und schickt es an den Samariterbund! „Checkts ein Packerl – und schickt es an den Samariterbund!“, meint Austropop-Star Voodoo Jürgens. 6 _REPORTMiriam Hie Schauspielerin B ei uns daheim ist Weihnachten im- mer unter einem ganz besonderen Stern gestanden, weil ich aus einem Ort in Oberösterreich komme, der „Christ- kindl“ heißt. Weihnachten hatte also bei uns in der Familie eine besondere Präsenz, und es war immer sehr schön. Aber der Raum hat bei uns wahrschein- lich noch heller erstrahlt als bei anderen – nicht wegen der vielen Christbaumker- zen, sondern wegen des grellen Schein- werferlichts. Mein Vater hat nämlich Jahr für Jahr alles mit der Kamera aufgenom- men und extra einen Scheinwerfer aufge- stellt, und ich habe mich dann als Kind in Szene gesetzt. Im Nachhinein betrachtet, ist es also kein Weihnachtswunder, dass ich als Erwachsene beruflich ein Leben vor der Kamera gewählt habe. Heute hat der Konsumwahn schon ein völlig neues Level erreicht. Man hat mittlerweile die Möglichkeit, offline und online einzukaufen. Es ist für mich ein Stress geworden. Ich versuche jetzt daher, einen Schritt zurückzugehen und innezu- halten. Ich versuche, schon unterm Jahr Geschenke zu finden und nicht erst in letzter Minute. Unterm Strich ist Weih- nachten ein Familienfest. Es geht dabei nicht um die größten oder wertvollsten Geschenke. Ich habe mich auch schon über kleine Geschenke sehr, sehr, sehr gefreut. Aber ein bissl was sollte halt schon unterm Weihnachtsbaum liegen. Die Aktion „Spielen Sie Christkind“ berührt mich sehr. Nicht nur, weil ich aus Christkindl komme. Die Kinder- armut existiert. Auch bei uns. Sie ist nicht immer gleich sichtbar, aber sie existiert. Dass Menschen in ganz Öster- reich Packerln für sie besorgen, die der Samariterbund verteilt, ist eine Wert- schätzung für die Kinder. Das Schenken macht dabei genauso eine Freude wie das Beschenkt-werden. Es ist also eine Win-Win-Situation für alle! Dany Sigel Schauspielerin und Werbe-Ikone M eine Eltern haben versucht, Weih- nachten zu einem richtigen Fest zu machen. Damals war ja Krieg bzw. Nachkriegszeit, und es war nix da. Es hat nur sehr wenig gegeben. Aber wir hatten eine ganz liebe Bekannte, deren Sohn im Krieg gestorben ist und die uns jedes Jahr einen großen Tannenbaum mit möglichst viel Behang geschenkt hat. Es gab Lametta und Kerzen und viele Zuckerln, die in buntes Papier ein- gewickelt waren. Wir waren vier Kinder und haben jedes Jahr versucht, ganz schnell die Windbäckerei herunterzu- holen. Es war jedes Mal sehr schön, weil meine Eltern alles sehr liebevoll für uns hergerichtet haben. Heute kann ich mit der ganzen Hektik zu Weihnachten nichts anfangen. Mein Mann ist sehr früh gestorben. Die Fa- milie lebt an verschiedenen Orten. Ich habe zwei Söhne, ein Enkerl und drei Urenkerln. Wir machen einander wäh- rend des Jahres Geschenke und feiern am Heiligen Abend, wenn es möglich ist, miteinander ohne Packerln bei einem meiner Söhne – und danach gehe ich nach Hause. Dann bin ich alleine und zünde Kerzen an. Ich höre Musik und gönne mir ein Gläschen – und erlebe in aller Ruhe ganz entspannt mein priva- tes, ruhiges Weihnachtsfest. Es ist sehr schön, dem Christkind zu helfen oder sogar selbst Christkind zu spielen. Da kann man ein Packerl machen, damit die Kinder zu Weih- nachten etwas Gutes erleben dürfen, denn leuchtende Kinderaugen sind das Schönste, was es überhaupt gibt. Des- halb finde ich die Aktion des Samariter- bundes so wunderbar. Ich wünsche uns allen ein schönes Fest! Wenn man – so wie Schauspielerin Miriam Hie – im Ort Christkindl aufgewachsen, ist, hat man zu Weihnachten eine ganz besondere Beziehung. „Meine Eltern haben versucht, Weihnachten zu einem richtigen Fest zu machen. Damals war ja Krieg bzw. Nachkriegszeit, und es war nix da“, erinnert sich Dany Sigel an ihre Kindheit zurück. Fotos: Samariterbun/Lipinsky (3) 7 _REPORTHanno Pöschl Kult-Gastronom F ür alle Kinder ist Weihnachten ein ganz besonderes Fest. Ich habe Briefe an das Christkind geschrieben. Da sind Wünsche geäußert worden – und dann gab es beim Weihnachtsfest schon die erste Enttäuschung, weil die Erwartungen sehr hoch waren und man nicht alles gekriegt hat, was man sich gewünscht hat. Zum Beispiel wollte ich einmal ein blaues Unterseeboot haben und bekommen habe ich stattdessen ein gelbes Flugzeug. Ich glaube, meine Mut- ter war am glücklichsten. Sie hat alles organisiert und die Abläufe bestimmt. Das Glöckchen hat geläutet, erst dann durfte die Familie das Zimmer betreten, in dem der Weihnachtsbaum brannte – also: zum Glück haben nur die Kerzen gebrannt. Es wurden die Packerln aufge- macht, und danach, das war mir schon als Kind sehr peinlich, wurde „Stille Nacht, heilige Nacht“ gesungen. Heute hat Weihnachten gar keine Be- deutung mehr für mich. Es hat seinen Reiz verloren. Meine Frau und ich sitzen am Heiligen Abend beisammen – so wie jeden Abend – und wir essen miteinan- der etwas, das wir selbst gekocht haben und das hoffentlich gut ist. Wir schen- ken einander zu Weihnachten nichts. Ich halte mich von diesem Konsum- wahnsinn schon seit Jahren fern. Aber Kinder sehen Weihnachten na- türlich anders. Als Kind hatte ich das Glück, Geschenke zu bekommen. Dieses Glück haben nicht alle Kinder in Öster- reich. Der Samariterbund hat schon vor Jahren eine Aktion für Kinder ins Leben gerufen, für deren Familien die finan- zielle Lage nicht so ist, dass sie Weih- nachtsgeschenke für ihre Kinder kaufen können. „Schenken macht Freude!“ Das ist keine leere Worthülse. Also machen Sie sich selbst eine Freude und schenken Sie heuer zu Weihnachten einem armen Kind ein Packerl. Der Samariterbund verteilt dann diese Geschenke in ganz Österreich. Ernst Molden Singer/Songwriter D as Weihnachten in der Kindheit ist immer sehr schwierig, weil es mit Erwartungen total überfrachtet ist. Man will immer das ultimative perfek- te Erlebnis, aber das wird es nie ganz. Gleichzeitig gibt es oft Familien-Reibe- reien, Druck und Stress, aber auch sehr viel Liebe. Weihnachten in der Kindheit ist schön, aber nicht einfach in meiner Erinnerung. Weihnachten jetzt ist herrlich. Meine einzige Erwartung ist die von Stille und Ruhe. So wie ich es jetzt erlebe, tut mir Weihnachten sehr gut. Ich habe es geschafft, mir diese zwei Erwartungen von Weihnachten in den letzten Jahren immer zu erfüllen. Ich freue mich, meine Kinder zu sehen. Ich freue mich, meine Mutter zu sehen. Es ist immer auch ein stilles Bilanzziehen. Und dabei stellen wir in der Familie fest, dass es uns eigentlich sehr gut geht. Extrem gut. Und wenn das so ist, dann sollte man sich auch überlegen, dass es anderen Menschen zu Weihnachten nicht so gut geht und dass man etwas für sie tun kann. Die Samariter- bund-Aktion „Spielen Sie Christkind“ ist eine sehr schöne Me- thode, um armen Kin- dern zu helfen. Der Samariterbund macht das auf eine extrem feine Weise. Und so, wie man den Samari- terbund eigentlich eh immer unterstützen sollte, weil er ein blendend funktionie- rendes Rettungs- und Ambulanzsystem hat, kann man ihn in der Adventszeit ganz besonders bei dieser sehr sehr schö- nen netten Aktion unterstützen. Frohe Weihnachten! Warum mitmachen bei „Spielen Sie Christkind“? „Schenken macht Freude!“, bringt es Hanno Pöschl auf den Punkt! Musiker Ernst Molden freut sich schon auf das Fest: „So wie ich es jetzt erlebe, tut uns Weihnachten sehr gut.“ 8 _REPORT Fotos: Samariterbun/Lipinsky (1), Daniela Matejschek (Molden), Gerald von Foris (Stermann)Dirk Stermann Entertainer und Autor D er Heilige Abend meiner Kindheit fand im Ruhrgebiet statt. Da sind wir mit dem kleinen kaputten Fiat mei- ner Mutter zur Oma gefahren, vorbei an den großen Industrieanlagen, bei denen die riesigen Kohlehalden mit Lampen und Christbäumen verziert waren. Dort gab es auch viele Hochöfen mit Schorn- steinen, bei denen oben Blitze heraus- kamen – und meine Mutter sagte dann immer: „Schau! Die Engel backen heute wieder!“ Bei der Oma hat jeder ein Ge- schenk bekommen, und mein Cousin hat jedes Mal zu weinen begonnen und ist aufs Klo gerannt, weil er jedes Jahr ei- nen Schlafanzug bekommen hat, und er wollte gar keinen. Die Sauerei war, dass sein Bruder, der der Lieblingsenkel war, zu Weihnachten immer super Sachen bekommen hat ... Weil ich Vater bin, ist Weihnachten heute komplett besetzt von Kindern. Weihnachten ist ja ein Ereignis für die Kinder, die freuen sich schon wochen- lang vorher darauf, und ich freue mich dann gemeinsam mit meinen Kindern auch. „Spielen Sie Christkind“ ist eine Aktion des Samariterbundes, die ich sehr emp- fehlen kann. Ich finde, das ist eine sehr gute Idee, und ich weiß dass viele Men- schen daran teilnehmen und Packerln an Kinder verschicken, die sonst nichts bekommen. Stellen Sie sich vor: Sie schicken einem Kind ein Weihnachtsge- schenk, und das Kind öffnet das Packerl am Heiligen Abend und freut sich. Mehr geht nicht! Die Interviews führte Georg Biron „Stellen Sie sich vor: Sie schicken einem Kind ein Weihnachtsgeschenk, und das Kind öffnet das Packerl am Heiligen Abend und freut sich. Mehr geht nicht!“ _REPORT 9Next >