< PreviousA n einem Spätsommertag Ende September des Vorjahres besuch- ten Mitarbeiter:innen des ASB Län- derbüros Ukraine sieben Haushalte in Truskawez in der Westukraine, denen die Spenden zugutekamen. Finanziert wurde das Soforthilfe-Projekt aus Mit- teln der Austrian Development Agency (ADA) und des Samariterbundes über die Aktion NACHBAR IN NOT. EinederFamilienbestehtausYanaund ihren drei Kindern, Daria, 16, Alina, zwölf,undYaroslav,neunJahrealt.Die vierköpfigeFamiliehateinelangeund gefahrenreiche Flucht hinter sich. Mit Unterstützung der Soforthilfe konnte YanadieMietefürihreWohnungin Truskawezfinanzieren,Arbeitsbücher für ihre Kinder kaufen und deren Zahn- behandlungen bezahlen. Um den Kin- dern eine Freude zu bereiten, wurde ein Synthesizer angeschafft. Alle drei sind musikalisch, und das Instrument soll ein wenig Ablenkung in den vom Ausnah- mezustand geprägten Alltag bringen. Lidia, 63, wiederum erlitt vor knapp einem Jahr einen Herzinfarkt, seither verschlechterte sich ihr Gesundheitszu- stand deutlich. Sie lebt bei der Familie ihrer Tochter, da sie sich keinen eigenen Wohnraum leisten kann. Das erhaltene Geld hat Lidia für medizinische Behand- lungen aufgewendet. „Ich bin sehr, sehr dankbar für die erhaltene Hilfe. Wenn Ihr nicht wärt, wüsste ich nicht, wie ich die Medikamente bezahlten sollte, die ich jeden Tag nehmen muss.“ „Der Krieg ist noch nicht vorbei“ Liubov S. und ihre beiden Enkelkin- der, Kateryna, 12, Oleksandr, 10, sind ebenfallsnachTruskawezgeflüchtet.Die Mutter der Kinder konnte ihre Heimat nicht verlassen, da sie ihren Lebensun- terhalt verdienen muss. Beide Geschwis- ter sind nach den Bombenangriffen traumatisiert und erhalten nun On- line-Unterricht. Ihr altes Schulleben ver- missen sie sehr. Dank der Spende konnte ein Tablet angeschafft werden, zudem Lebensmittel, Medikamente und Winter- kleidung für die Kinder. „Mich schmerzt sehr, dass meine Familie auf der ganzen Welt verstreut ist, und ich möchte noch erleben, dass ich meine Enkelkinder zu ihrer Mutter zurückbringen kann.“ Natalia und ihr drei Jahre alter Sohn Bohdan kamen auch auf Umwegen nach Truskawetz. „Es ist sehr schwierig für mich, alleine mit meinem Kind zurecht- zukommen.IchfindekeinenJob,da der kürzeste Arbeitstag zwölf Stunden dauert. Ich muss aber meinen Sohn in den Kindergarten bringen und wieder abholen.“ Unbürokratisch und rasch erhielt die Familie Geld durch den Sama- riterbund. „Ich bin sehr dankbar für eure Unterstützung, aber bitte setzt eure Arbeit unbedingt fort. Die Menschen brauchen weiterhin Hilfe, und der Krieg ist noch nicht vorbei.“ Anja Schmidt Hilfe, die ankommt Im Rahmen eines Soforthilfe-Projektes für Binnenvertriebene erhielten 3.600 Betroffene in der Westukraine Unterstützung mittels Cash Assistance, die der lokale Partner des Samariterbundes an die Begünstigten verteilte. Ein Team des ASB Länderbüros Ukraine besuchte die geflüchteten Familien und befragte sie zu ihren Erfahrungen nach dem Entkommen. Natalia mit dem Team des ASB Länderbüros Ukraine Daria spielt auf dem neuen Synthesizer. Lidia (in der Mitte) mit ihrer Enkelin und einer Mitarbeiterin des ASB Länderbüros Ukraine Fotos: ASB Länderbüro Ukraine (4), Samariterbund/EZA (1) 20 _REPORTSeit zwei Jahren hält der Ausnahmezustand in der Ukraine mittlerweile an. Große Teile der Bevölkerung leben in ständiger Gefahr. Nahrungsmittel, Hygieneprodukte und Medikamente sind teuer und rar. Mit seinem Kooperationspartner NACHBAR IN NOT hilft der Samariterbund rasch und zielgerichtet den Betroffenen vor Ort. U nmittelbar nach Kriegsbeginn sind die Hilfsprojekte des Sama- riterbundes in der Ukraine angelaufen. Insgesamt fünf Projekte konnten seit- her abgeschlossen werden, ein sechstes konnte zu Beginn des Jahres gestartet werden. Insgesamt wurden rund fünf Millionen Euro im Rahmen von huma- nitären Hilfsprojekten, zum Großteil in Zusammenarbeit mit NACHBAR IN NOT, eingesetzt. „Beeindruckend ist das bisherige Resümee: Mehr als 51.000 Menschen konnten bis jetzt rasch und bedarfsorientiert mit dem Notwendigs- ten versorgt werden“, fasst Andreas Balog, Samariterbund-Geschäftsführer, die Faktenlage nach zwei Jahren Ukrai- ne-Krieg zusammen. Zu Beginn stand die Versorgung der GeflüchtetenkurznachdemGrenz- übertritt in Rumänien und der Republik Moldau im Fokus. Betroffene erhielten Notunterkünfte, Hygieneprodukte und Lebensmittel. Doch schon bald wurde auch Nothilfe direkt in der Ukraine organisiert. Neue Ausrüstung für Spitäler „Ganz herzlich bedanke ich mich bei allen Spenderinnen und Spendern aus Österreich, schließlich sind sie es, die unsere Hilfe ermöglichen“, freut sich Samariterbund-Geschäftsführer Andreas Balog. „Unser Dank gilt selbst- verständlich auch allen Beteiligten von NACHBAR IN NOT und unseren Partnerorganisationen vor Ort für die ausgezeichnete Zusammenarbeit!“ Ein neues Projekt des Samariterbundes, das seit Jahresbeginn umgesetzt wird, gilt der Stärkung des Gesundheitssys- tems im Kriegsgebiet: Sieben Gesund- heitseinrichtungen in der Zentral-, Ost- und Westukraine sollen mit neuen medizinischen Geräten ausgerüstet werden. „Der Fokus liegt dabei auf einem Kinderspital in Kiew, hier wollen wir eine dringend benötigte Onko- logie-Abteilung für Betroffene in der ganzen Ukraine etablieren. Die vorhan- denen Kapazitäten sind überlastet, und erkrankte Kinder können daher nicht adäquat behandelt werden“, schildert Balog die Situation. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf derBehandlungundPflegevonchro- nisch Kranken, älteren Menschen und Palliativpatient:innen. Die Laufzeit des Projektes ist auf ein Jahr anberaumt, insgesamt sollen rund 21.000 Menschen davonprofitieren. Enge Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden „Unsere Kolleginnen und Kollegen arbeiten stets eng mit den lokalen Behörden zusammen und kennen sich mit den örtlichen Gegebenheiten bes- tens aus“, weiß Barbara Schlichtinger von der Abteilung Humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit des Samariterbundes, die mit Andreas Balog im Sommer 2022 zu Besuch in der Ukraine war. „Auch der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen vor Ort ist wichtig. Mit vereinten Kräften können wir zielgerichtet vorgehen und konkret miterleben, wie die Hilfe direkt bei den Menschen ankommt.“ Anja Schmidt Hilfsbereitschaft Andreas Balog und Barbara Schlichtinger bei einem Lokalaugenschein mit ihren ukrainischen Kolleg:innen (2. und 3. v.r.) Große Freude bei den Kindern über das neue Spielzeug _REPORT 21„Menschenleben zu retten, ist jede Anstrengung wert“ E ine Woche lang waren unsere fünf Samariter:innen – Anna Grab- ner-Strobach, Laura Nusko, Barbara Zissler, Silvia Zötsch und Manuel Müll- ner – mit drei Trümmersuchhunden im Katastrophengebiet unterwegs. Zusam- men mit den Einsatzkräften der SARUV Austria (Search and Rescue Unit Vorar- lberg) wurde ein gemeinsames Medium Urban Search and Rescue Team (MUSAR) aus 32 Personen gebildet. „Mit Stolz und Ehrfurcht blicken wir auf den Einsatz in der Türkei zurück“, erzählt Anna Grab- ner-Strobach,LiaisonOfficerdesSA-RRT. Unter Hochdruck wurde in Zwölf-Stun- den-Schichten gearbeitet. „Für uns alle war dies eine herausfordernde Erfahrung. Vor allem die Kälte hat uns zugesetzt, zeitweilig hatte es minus 15 Grad.“ Das Durchhaltevermögen der Expert:innen wurde belohnt: Mit ver- einten Kräften gelangen vier Lebendret- tungen, darunter war ein 15-jähriges Mädchen. „Dafür waren wir da, und das ist jede Anstrengung wert“, bringt Grabner-Strobach den gemeinschaftli- chen Einsatz auf den Punkt. Gestärkt ist das Team aus der Türkei zurückgekehrt: „Wir konnten nicht nur Lehren aus dem Einsatz für unsere Weiterentwicklung ziehen, sondern auchMöglichkeitenfinden,umdas Team noch stärker in die internationale Koordinierung einzubinden. Vor allem haben wir aber gemerkt, wie realistisch unsere Trainings und Übungen sind, damit wir unser Team so gut es geht auf den Einsatz vorbereiten können“, so die Spezialistin für internationale Katast- rophenhilfe. „Als Team zusammengewachsen“ Ein Einsatz von solcher Größenordnung kann nur funktionieren, wenn alle an einem Strang ziehen. Und der Zusam- menhalt innerhalb der Gruppe hat sich bestens bewährt: „Unsere Einheit ist gerade als NGO-Team einzigartig und besteht aus vielen verschiedenen Fähig- keiten und Fachleuten, die zusammen- arbeiten und gemeinsam anpacken.“ Nicht zuletzt durch die umfassende Medienberichterstattung ist die Auf- merksamkeit für das SA-RRT deutlich gewachsen. „Gerade während des Ein- satzes und kurz danach haben wir sehr viele Bewerbungen und Interessensbe- kundungen für unsere ehrenamtliche Einheit erhalten. Darüber haben wir uns sehr gefreut!“, schildert Grabner-Stro- bach. „Beim Informationsabend und beim persönlichen Kennenlernen fragen wir auch immer, warum Interessierte ihre Fähigkeiten in der internationalen Katastrophenhilfe einbringen möchten. Sehr oft bekommen wir Antworten, wie ,Ich möchte Menschen helfen‘ oder ,Eure Einheit ist etwas ganz Besonderes‘.“ Ein Jahr nach dem schweren Erdbeben sind die Eindrücke bei allen, die vor Ort waren, noch immer sehr lebendig. Einmal mehr betont Grabner-Strobach die große Relevanz des Zusammen- halts im Team: „Wir sind nicht nur als Einsatzteam und mit den Kolleginnen und Kollegen der SARUV aus Vorarlberg näher zusammengewachsen, auch die restlichen 170 RRTler, die nicht mit uns in der Türkei waren, haben uns unglaublich unterstützt und Rückhalt und Wertschätzung entgegengebracht. Obwohl alle aus dem Team gerne dabei gewesen wären, hatten wir jede Einzelne und jeden Einzelnen im Herzen mit.“ Anja Schmidt In den frühen Morgenstunden des 6. Februar 2023 bebte die Erde in der Türkei. Binnen kürzester Zeit waren unsere Kolleg:innen von der Katastrophenhilfeeinheit Samaritan Austria – Rapid Response Team (SA-RRT) vor Ort. Ein Jahr danach erinnert sich das Team an seinen Einsatz zurück. Mit vereinten Kräften gelangen vier Lebendrettungen. Der Zusammenhalt im Einsatzteam – Manuel Müllner, Barbara Zissler, Laura Nusko, Silvia Zötsch und Anna Grabner-Strobach – hat sich bestens bewährt. Fotos: Dietmar Mathis (1), Samariterbund/SA-RRT (1) 22 _REPORT 22 _REPORT„Wir sind eine große Gemeinschaft!“ Im Rahmen der Wasserrettungskonferenz am 7. Jänner wurde ein neuer Beirat für die Bundessektion Wasserrettung gewählt. Amina Höfinger ist die neue Vorsitzende: Sie ist langjähriges Mitglied der Gruppe Mödling und Rettungsschwimmerin mit großer Expertise. S eit frühester Jugend ist Amina begeisterte Schwimmerin. „Durch mein Training im Leistungssportzen- trum Südstadt bin ich auf die Was- serrettung der Gruppe Mödling des Samariterbundes und somit zum Ret- tungsschwimmen und Tauchen gesto- ßen.“AminasSchwesterSafiaEl-Hadidi ist ebenfalls ehrenamtliches Mitglied der Wasserrettung und bei Wettkämp- fen höchst erfolgreich. MitAminaHöfingerhaterstmalseine Frau den Vorsitz des Beirats der Bun- dessektion Wasserrettung inne. Neu- gegründete Fachgremien sollen mehr Struktur in der Organisation schaffen. „Jedem Fachgremium steht eine An- sprechperson vor, darüber hinaus kann sich jedes Mitglied nach Kräften ein- bringen“, schildert Amina die künftige Herangehensweise. In insgesamt fünf Fachgremien – „Wasserrettungsdienst“, „Aus- und Fortbildung Schwimmen und Rettungsschwimmen“, „Tauchen” „Sport und Wettkämpfe“ sowie einem zum Thema Datenschutz-Grundverordnung – fächert sich der Beirat auf, für die beiden letztgenannten Gremien fungiert die Vorsitzende als Ansprechperson. Ganz wichtig ist der versierten Ret- tungsschwimmerin die Vernetzung der Bundessektion mit allen Mitgliedern der Wasserrettung österreichweit. In vier Bundesländern – Oberösterreich, Nie- derösterreich, Salzburg und Wien – ist die Wasserrettung verankert und leistet dort wertvolle Dienste. Perfekt aufgestellte Einheit Ein wichtiger Aspekt der Arbeit des Beirates ist es auch, die erstklassige Re- putation der Wasserrettung nach außen zu tragen. „Unsere Mitglieder sind alle hervorragend ausgebildet und leisten ihren Beitrag zu einer perfekt aufge- stellten Einheit innerhalb des Samari- terbundes“, so die Vorsitzende. Die Wasserrettung des Samariterbun- des ist bei Notfällen im, am und unter Wasser immer für unsere Sicherheit im Einsatz. Ehrenamtliche Helfer:innen mit speziellen Ausbildungen ihrem Ein- satzgebiet entsprechend leisten Hilfe von Mensch zu Mensch. „Wir freuen uns über regen Austausch innerhalb der verschiedenen Gruppen und laden zur Mitarbeit in den Gremien ein. Eure Expertise ist gefragt! Mir als Beiratsvorsitzende ist es ganz besonders wichtig, dass sich alle Mitglieder wert- geschätztfühlen“,soAminaHöfinger abschließend. „Wir, die Wasserrettung des Samariterbundes, verstehen uns als große Gemeinschaft!“ Anja Schmidt Die Samariterbund-Wasserrettung zeigt ihre Expertise im, am und unter Wasser. Beiratsvorsitzende Amina Höfinger (5.v.l.) freut sich auf regen Austausch mit den Mitgliedern der Wasserrettung. _REPORT 23 Fotos: Samariterbund Wasserrettung (1), Samariterbund/Lipinsky (1) _REPORT 23Die Samariterbund-Notrufsysteme: Hilfe auf Knopfdruck! Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was passiert, wenn der Notrufknopf gedrückt wird? traf Marion Stadlober, Leiterin der Abteilung Notrufsysteme, zum Interview und wirft einen Blick hinter die Kulissen. Was ist das Besondere an den Not- rufsystemen des Samariterbundes? Hier wird nicht lange gefackelt – kurze Rettungsketten sind das A und O. Der Samariterbund hat nicht nur Top-Ret- tungsleitstellen, sondern auch hoch qualifiziertesPersonal.ImVergleich zu anderen Anbietern, die oft nur ein Callcenter haben, verkürzt der Samari- terbund die Rettungskette, was kostba- re Zeit im Ernstfall spart. Was passiert, wenn der Notrufknopf gedrückt wird? Beim Drücken des Notrufknopfs wird zunächst versucht, Sprechkon- takt herzustellen, um den Notfall abzuklären und die entsprechenden Maßnahmen zu setzen – reicht ein normaler Rettungswagen oder braucht es ein Notarztfahrzeug? Wenn nie- mand antwortet, wird automatisch ein Rettungsfahrzeug entsandt. Natürlich werden auch immer die Angehörigen kontaktiert, sofern diese Informationen hinterlegt sind. Was passiert, wenn ein Notruf aus Versehen abgesetzt wird? Für den Fall, dass der Notrufknopf versehentlich ausgelöst wird, wird über das Gerät eine Sprachverbindung her- gestellt. Antwortet der Kunde bzw. die Kundin nicht, wird er oder sie zurück- gerufen. Im Zweifelsfall wird immer ein Fahrzeug losgeschickt. Viele haben Angst, versehentlich den Notruf aus- zulösen, dadurch jemanden „unnötig“ zu stören – und tragen deshalb die Uhr nicht. Das soll so nicht sein. Wir sind da! Wichtig ist, dass unsere Kund:innen gut versorgt sind! Was passt besser zu mir, ein statio- näres oder ein mobiles Gerät? Eine klare Empfehlung wird ausgespro- chen: Stationäre Geräte eignen sich für Kunden:innen, die hauptsächlich zu Hause sind, während mobile Geräte nur für diejenigen empfohlen werden, die noch viel im Freien unterwegs sind und in der Lage sind, diese eigenverant- wortlich zu managen. Der große Vorteil der stationären Geräte ist, dass diese ferngewartet werden können. Was gefällt unseren Kund:innen besonders gut? Kunden:innen schätzen besonders den herausragenden Service und die Freund- lichkeit unserer Mitarbeiter:innen. Neben der zuverlässigen Funktionalität und dem guten Preis-Leistungs-Ver- hältnis der Geräte gefällt den Nutzer:in- nen unserer mobilen Notrufuhr „James“ vor allem der integrierte Schrittzähler. Dieser motiviert spielerisch, sich mehr zu bewegen und dadurch das Wohlbe- findenzusteigern. Das Interview führte Florian Schwenkkrauss Alle Infos zu unseren Notrufsystemen erhalten Sie unter der Telefonnummer +43 1 89 145-161 oder auf unserer Website www.samariterbund.net/notrufsysteme „Das Wichtigste ist, dass unsere Kundinnen und Kunden gut versorgt sind!“ Foto: Samariterbund/Lichtblau (1), Samariterbund/Notrufsysteme (1) 24 _REPORTEinsatz im Namen der Liebe: Diamantene Hochzeit als letzter Wunsch Nach 60 Jahren, die von Liebe und Einigkeit geprägt waren, wollten der schwerkranke Franz und seine Ehefrau Erika ihre Diamantene Hochzeit feiern. Der Wunsch wurde durch das engagierte Team der Samariter-Wunschfahrt, Claudia und Roman, ermöglicht, die ehrenamtlich diese „Reise ins Glück“ begleiteten. D ie romantische Geschichte von Franz und Erika beginnt im Jahr 1959 im Wiener Prater. Dort begegnen sie einander zum ersten Mal. Beim Erzählen schwärmt Franz immer noch „von der Liebe auf den ersten Blick“. TrotzanfänglicherfinanziellerHeraus- forderungen heiraten die beiden vier Jahre später. Die Erinnerungen an ihre Hochzeit halten sie bis heute in Ehren. Es wurde zur wichtigen Familientra- dition, all ihre Jubiläen im Kreise der Familie zu feiern. Seit drei Jahren ist Franz aufgrund seiner Erkrankung bettlägerig. Trotz seiner schweren Krankheit wollte der „Bräuti- gam" die Diamantene Hochzeit dort feiern, wo er Erika damals geheiratet hatte und auch die Silberne und Goldene Hochzeit begangen wurde. Dank der Samariter- Wunschfahrt und den ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen Claudia und Roman, die das aufgeregte Jubel-Paar von zu Hause abholten, wurde die Leopoldskir- che im zweiten Wiener Gemeindebezirk wieder zum Schauplatz ihres Ehever- sprechens. Inmitten ihrer Kinder, Enkeln und Urenkeln gaben sich Franz und Erika erneut das „Ja-Wort“, ein bewegender Moment für das Ehepaar und die Familie. Nach der emotionalen Zeremonie wurde in der Meierei im Prater gefeiert – genau an jenem Ort, an dem sie einander ken- nenlernten. Franz fühlte die Anstrengung, aber die Schönheit dieses Tages über- strahlte alles. Das Ehepaar durfte im Laufe ihres langen gemeinsamen Lebens viele schöne Erin- nerungen sammeln. Mit der Diamantenen Hochzeit – ermöglicht durch das ehren- amtliche Engagement der Wunscherfül- ler:innen – wurde ein weiteres unvergess- liches Kapitel der Liebesgeschichte von Franz und Erika hinzugefügt. Vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben, die- sen romantischen letzten Herzenswunsch wahr werden zu lassen! Über die Samariter-Wunschfahrt Seit 2017 erfüllt der Samariterbund schwerkranken Menschen sehnlichste Wünsche in ihrer letzten Lebensphase. Die Fahrgäste – auch eine Begleitperson kann mitfahren – werden auf der Fahrt und am Zielort durch das ehrenamt- liche Wunschfahrt-Team betreut. Je nach den Bedürfnissen des Fahrgasts setzt sich das Team aus Rettungssanitä- ter:innen,diplomiertemPflegepersonal, Ärzt:innen und einer eigens geschulten Lenkerin bzw. einem Lenker zusammen. Wunschfahrten sind für Fahrgast und eine Begleitperson kostenlos, das Ange- botwirdausSpendenfinanziert. Agnieszka Gornikowska Die ganze Familie feiert das Jubiläum von Franz und Erika. Gefeiert wird dort, wo sie einander zum ersten Mal begegneten. Jetzt spenden. Jeder Cent zählt! Sie wollen die Samariter-Wunschfahrt mit einer Spende unterstützen? Spendenkonto: IBAN: AT04 1200 0513 88 91 4144 BIC: BKAUATWW Verwendungszweck: Wunschfahrt Alle Informationen zur Samariter- Wunschfahrt erhalten sich auch unter www.wunschfahrt.at Fotos: Samariterbund (1) _REPORT 25Staatspreis-Nominierung für die Samariter-Wunschfahrt D er Samariterbund Burgenland führte einen erfolgreichen Einsatz mit dem Sekundär-Notarztwagen (S-NAW) durch, der normalerweise für Überstellungen zwischen Krankenhäu- sern genutzt wird. In diesem Fall wurde eine Air Ambulan- ce unterstützt, um den Transport einer finnischenPatientinzuorganisieren. Die Frau befand sich in einem burgenlän- dischen Krankenhaus in Behandlung und musste aus medizinischen Gründen in ihr Heimatland Finnland verlegt werden. Der S-NAW ermöglichte einen reibungs- losen Transport zum Flughafen Graz. Am Flughafen Graz angekommen, war- tete bereits die Crew des Ambulanz-Jets und übernahm die Patientin für die Heimreise. Die sorgfältige Koordination ermöglichteeinensicherenundeffizi- enten Transfer, wodurch die medizini- sche Betreuung der Patientin nahtlos fortgesetzt werden konnte. Der Einsatz des S-NAW zeigt die vielseitigen Möglichkeiten und die bedeutsame Rolle, die der Samariter- bund Burgenland bei der Unterstützung von grenzüberschreitenden Patienten- transporten spielt. D ie Samariter-Wunschfahrt wurde für den Österreichischen Staatspreis für freiwilliges und ehrenamtliches Engage- ment nominiert! Von 84 Einreichungen in der Kategorie „Innovation“ schaffte man es unter die besten Fünf. Was für eine großartige Leistung! Samariterbund-Bundesge- schäftsführer Reinhard Hundsmüller sieht die Nominierung „als eine sehr gro- ße Anerkennung für alle ehrenamtlichen Wunscherfüller:innen, die mit unermüd- lichem Einsatz die Wunschfahrt tragen“. Seit sechs Jahren bringt der Samariter- bund mit der Wunschfahrt schwerkran- ke Menschen zu ihrem Sehnsuchtsort. „Die Samariter-Wunschfahrt startete Ende des Jahres 2017 und ist eine echte Erfolgsgeschichte. Dank eines zusätz- lichen Fahrzeuges und dem neuen Standort West in Tirol, der im Februar 2023 eröffnet wurde, können nun noch mehr Herzenswünsche für schwer kran- ke Menschen in ganz Österreich erfüllt werden“, bekräftigt Hundsmüller. Samariterbund Tirol: Sanitätsdienst beim Biathlon Weltcup 2023 Samariterbund Burgenland unterstützt Air Ambulance bei Patiententransport I m Rückblick auf den Biathlon-Kalen- der 2023 stellt von 7. bis 10. Dezember 2023 ausgetragene IBU Weltcup Biath- lonHochfilzenimschönenPillerseetal in Tirol einen absoluten Fixpunkt dar. Die herausragenden Athlet:innen nah- men vor mehr als 10.000 Zuschauer:in- nen an intensiven Wettkämpfen teil, um die begehrten Spitzenplätze zu erobern Nicht nur der sportliche Glanz machte dieses Event unvergesslich, sondern auch die vorbildliche Präsenz des Samariter- bundes. Während der gesamten Veran- staltung leisteten die Rettungssanitä- ter:innen des Samariterbund Tirols den Sanitätsdienst und sorgten somit für die Sicherheit von Publikum und Sportler:in- nen. Jeden Tag waren 13 Sanitäter:innen und zwei erfahrene Notärzte beim Biath- lon Weltcup 2023 im Einsatz. Die Projektverantwortliche für die Wunschfahrt Therese Kirchner nahm die Urkunde für die ehrenamtlichen Wunscherfüller:innen entgegen. Der Samariterbund Tirol sorgte für Sicherheit beim Biathlon Weltcup 2023. Dabei kamen auch wieder die neuesten Geräte und Technik zum Einsatz. Fotos: Samariterbund Tirol (2), Samariterbund/Lichtblau (1) KURZ UND GUT 26 _INTERND ie Aktion „Spielen Sie Christ- kind“, eine gemeinsame Initi- ative des Samariterbundes und der Österreichischen Post AG, ist 2023 bereits zum elften Mal erfolgreich durchgeführt worden. Dabei werden Weihnachtspakete kostenfrei an Kinder in Armut in ganz Österreich geliefert. „Herzlichen Dank an alle, die für unsere Aktion gespendet haben! Über 25.500 Geschenke durf- te das Samariterbund-Christkind heuer austragen – ein großartiges Ergebnis! Jedes einzelne Geschenk hat dazu beigetragen, einem Kind in Armut schöne Weihnachten zu bescheren“, freut sich Samariter- bund-Bundesgeschäftsführer Reinhard Hundsmüller. Neben den individuellen Spenden haben auch zahlreiche Unterneh- men und Schulen große Solidarität in diesen schwierigen Zeiten gezeigt und für das Samariterbund-Christ- kind Geschenke gesammelt. In diesem Jahr konnten zudem pro- minente Unterstützer:innen wie Dirk Stermann, Dany Sigel, Voodoo Jürgens, Hanno Pöschl, Miriam Hie und Ernst Molden gewonnen wer- den. Ihre Teilnahme hat die Reich- weite der Aktion erheblich erweitert und dadurch noch mehr Menschen dazu animiert, für armutsbetroffene Kinder Christkind zu spielen. S amariterbund Wasserretter:innen aus ganz Österreich sind am 10. Februar in den Pinzgau gereist, um unter Anlei- tung der ASBÖ Wasserrettung Zell am See zu trainieren. Die Salzburger Sama- riter:innen schulen seit Jahren Einsatz- kräfte verschiedener Organisationen für Notfälle auf und unter dem Eis. Dieses Mal wurde mit Kolleg:innen von anderen ASBÖ-Wasserrettungen trainiert – insge- samt 36 Samariter:innen waren vor Ort . Da die Eisdecke am Zeller See witterungs- bedingt zu dünn war, traf man sich für die Übung an einem zugefrorenen Badesee in Bruck an der Großglockner Straße. Das Ziel der gemeinsamen Trainingseinheit war es, Einsatzkräfte für Eiseinbrüche bestmöglich vorzubereiten. Neben den Grundlagen der Eisbildung und dem Erkennen von Gefahren wurden vor allem die Selbstrettung bei Eiseinbruch sowie die Laienhilfe geschult. „Einsätze am Eis sind sehr mannschaftsintensiv“, wie Michael Kling, Ausbildungsleiter und stv. Obmann der Zeller Wasserrettung, erklärt. Man benötigt sowohl für die rettende als auch für die eingebrochene Person eine eigene Sicherungsmannschaft. Hinzu kommen zusätzliche Spezialkräfte wie Taucher:innen, Sanitäter:innen und Notärztin bzw. Notarzt plus entsprechen- de Transportmöglichkeiten am Eis und am Land. „Gemeinsame Übungen wie diese sind daher besonders wichtig, um für den Ernstfall bestmöglich vorbereitet zu sein!“, so Kling abschließend. A usgelöst durch die hohe Photo- voltaik-Nachfrage nehmen auch Unfälle bei Arbeiten am Dach zu. Wie kann man die Arbeitnehmer:innen vor den Gefahren schützen? Durch gutes und nachhaltiges Training! Gemeinsam mit der Arbeiterkammer Burgenland und dem PwC Austria – sowie unter der aktiven Einbindung von Partnern wie Burgenland Energie – hat der Samariterbund in den letzten Monaten ein virtuelles Schu- lungstool entwickelt, mit dem sicheres Arbeiten am Dach spielerisch geübt werden kann. Bei einer Pressekonferenz Anfang Februar wurde die ausgeklügelte Digi-Übungsplattform der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. Samariter- bund-Geschäftsführer Andreas Balog sieht beim Einsatz von virtuellen Rea- litäten viel Potenzial, insbesondere im Bereich Sicherheits- und Erste-Hilfe- Trainings: „Durch wiederholbares Erfahrungs- lernen werden bessere Ergebnisse in der Ausbildung erzielt. Auch gefährliche Situationen können realitätsgetreu, aber sicher trainiert werden. Entscheidend ist dabei immer, dass wir Innovation und Technologie zum Nutzen der Menschen und der Umwelt einsetzen.“ „Spielen Sie Christkind“ Rekord: 25.500 Packerln für Kinder Erste österreichweite Eisretter-Schulung Präsentation der VR-Trainingslösung „Sicherheit am Dach“ Stephan Sharma (Vorstandsvorsitzender Burgenland Energie), Gerhard Michalitsch (Präsident AK Burgenland), Andreas Balog (Geschäftsführer Samariterbund), Bernadette Fellner (XR Lead PwC), Thomas Pfitzer (CEO EXP360 AG) Samariter:innen verteilten Geschenke. Zeller Wasserretter:innen schulten Samariterbund- Kolleg:innen aus ganz Österreich. Fotos: Samariterbund Wasserrettung (1), Samariterbund/Lichtblau (1), Samariterbund/Lipinsky (1) KURZ UND GUT 27 _INTERNMitmachen gewinnen & Text: Samariterbund/S. Kritzer Grafi k: Ben Apatschnig We d e nr eßt, n e uf Wet w. ri b .newse En de hs de . M 24 Z gen ib’s e rir ni Sa t-Se v vebr ü Kr a Ja n E tt i del un er n ule fü n it i d erer Kubwe, d sel a de ni kir in bett is s e Ba ör t e tic Fike n da mih ke r de s e s u umt unc Ma al rit e Sß¡ Wo wohnt Siebenschläfer Frieda? Sislä Fe fu s be ern ne tl . Do s h i m r i s a h m ag n esl c ic Ka s u h le, d cig g u r em ce B u fi d We d e n r eßt, n a h bi w si 28Wem gehört das rote Fahrrad? Sa, t u h ¢re:ne F an, £ un m ar re t en ¤rer Je F ra t er ¥¦se Li§-Räl - ma e F re n ri¨t Fa©n an fi ne ru , m ro ¢h ad ¦r! s ga c s eh - vi pß! Da t ¤ar st «is¨n gün de s ¬a Da ©l e F r te m is li§s Da ©l e F r te n de s ¬a Da l ¢ah d h eb m ün Welches Fahrrad tanzt aus der Reihe? En er §s it er al an n. Fis es® 29 Grafik: Ben Apatschnig Text: Samariterbund/KritzerNext >