< PreviousEinmal noch einen Sehnsuchtsort besuchen oder an einer Familienfeier teilnehmen – die SamariterWunschfahrt macht es möglich. Mit dem neuen Standort West in Tirol und einem zusätzlichen Fahrzeug können nun noch mehr Herzenswünsche für schwerkranke Menschen in ganz Österreich erfüllt werden. S eit mehr als fünf Jahren erfüllt der Samariterbund mit seinem Projekt schwerkranken Men- schen sehnlichste Wünsche in ihrer letzten Lebensphase. In Kirchbichl/ Tirol wurde Anfang Februar der neue Standort der Samariter-Wunschfahrt feierlich eröffnet. Dadurch und dank eines zusätzlichen Fahrzeugs können Anfragen aus der Westregion nun noch rascher und effizienter koordiniert werden. Das Wunschfahrt-Auto wurde im Beisein von Vertreter:innen des Samariterbundes aus den benachbarten Bundesländern übergeben. „Wir freuen uns sehr, dass das lang erwartete zweite Fahrzeug nun ein- satzbereit ist, da uns immer wieder Anfragen aus der Westregion erreichen. Mit diesem wird es deutlich leichter fallen, Wünsche in ganz Österreich zu erfüllen und lange Überstellungen bzw. Anreisen vor und nach Wunschfahrten zu minimieren“, fasst Gerhard Czappek, Geschäftsführer Samariterbund Tirol, die Vorteile zusammen. Die Samariter-Wunschfahrt startete Ende des Jahres 2017, bisher wurden mehr als 140 Wunschorte besucht und über 90.000 Kilometer zurückgelegt. Alle Wunschfahrten werden zentral vom Bundesverband aus koordiniert und ab- gewickelt. Oft sind die Herzenswünsche recht bescheiden: Wunschfahrten haben bereits in den Tiergarten Schönbrunn, zu einem Konzert der Rolling Stones oder zu den Krimmler Wasserfällen ge- führt. Andere Fahrgäste wünschten sich nichts sehnlicher, als an einer Familien- feier wie der Hochzeit der Tochter oder der Erstkommunion des Enkelkindes teilzunehmen. Wohlfühlcharakter steht im Vordergrund Das Fahrzeug wurde speziell für die Bedürfnisse der Wunschfahrt-Fahrgäste adaptiert. Die umfangreiche medizi- nische Ausstattung sorgt für einen sicheren Transport der Gäste, wobei der Wohlfühlcharakter im Vordergrund steht. Die dezente Beleuchtung, ein Ster- nenhimmel oder Blumenvasen an den Wänden lassen die Passagiere fast ver- gessen, dass sie sich in einem Rettungs- fahrzeug befinden. Ein bequemer Sessel und eine Fahrtrage mit Kopfpolster und Decke sorgen für Behaglichkeit im Inneren. Über eine komfortable Rampe kann der Tragsessel sicher und gefahrlos ein- und ausgeladen werden. Bei länge- ren Fahrten können die Fahrgäste durch die Rundum-Verglasung die Landschaft beobachten oder Radio hören, und selbstverständlich ist das Fahrzeug mit einer Klimaanlage ausgestattet. Die Fahrgäste – auch eine Begleitperson kann mitfahren – werden auf der Fahrt und am Zielort durch das ehrenamtliche Wunschfahrt-Team betreut. Je nach den Bedürfnissen des Fahrgasts setzt sich das Team aus Rettungssanitäter:in- nen, diplomiertem Pflegepersonal oder Ärzt:innen zusammen. Wunschfahrten sind für den Fahrgast und eine Begleit- person kostenlos, das Projekt wird aus Spenden finanziert. Im Tiroler Kirchbichl wurde Anfang Februar der neue Standort West der Samariter-Wunschfahrt feierlich eröffnet. 10 _SERVICESchöne Jugenderinnerungen Ottwien Traussnigg aus Wörgl beglei- tete mit seiner Frau Margit ihre gute Bekannte Erika im Jahr 2021 zu den Krimmler Wasserfällen: „Erika hatte schöne Jugenderinnerungen an die Gegend, die sie auch oft mit ihrem Mann besucht hat. Die Abwicklung der Wunschfahrt hat tadellos funktioniert. Vom Waldparkplatz hatten wir eine grandiose Aussicht. Danach sind wir noch in einem Gasthaus eingekehrt. Er- ika war sehr glücklich und ist an diesem Tag richtiggehend aufgeblüht, sie hat danach noch oft von diesem Ausflug ge- sprochen. Es war ein rundum gelungener Ausflug voll gelebter Menschlichkeit!“ Auf der Reise entwickeln die Fahrgäste oftmals ungeahnte Kräfte, und ihre Freude ist unermesslich, weiß Chris- tiane Brunner, DGKP und langjährige erfahrene ehrenamtliche Wunsch- fahrt-Begleiterin: „Wir leisten somit einen Beitrag für schwer erkrankte Menschen, der ihre Lebensqualität noch einmal deutlich anhebt. So ein Erlebnis ist kaum in Worte zu fassen!“ Die bislang schon zahlreich vorhande- nen Kooperationen mit Krankenhäu- sern und Pflegeeinrichtungen sollen weiter ausgebaut werden, um potenziel- le neue Fahrgäste anzusprechen. „Herz- lichen Dank an alle Ehrenamtlichen, ohne die unser Wunschfahrt-Projekt gar nicht möglich wäre“, so Gerhard Czappek, Geschäftsführer Samariter- bund Tirol, abschließend. „Wir freuen uns sehr über den neuen Standort und auf noch mehr Wunscherfüllungen in den westlichen Bundesländern.“ Anja Schmidt Erfüllen auch Sie mit einer Spende letzte Herzenswünsche! Kontoinhaber: Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs Bundesverband IBAN: AT04 1200 0513 8891 4144 BIC: BKAUATWW Verwendungszweck: Wunschfahrt Alle Informationen zur Wunschfahrt und zu den Spendenmöglichkeiten finden Sie unter: www.wunschfahrt.at Die umfangreiche medizinische Ausstattung sorgt für einen sicheren Transport der Gäste, dabei steht der Wohlfühlcharakter im Vordergrund. Zwei Standorte bedeuten auch kürzere Strecken und dadurch noch entspanntere ehrenamtliche Mitarbeiter:innen, die sich noch besser um unsere Fahrgäste kümmern können. Dank eines zusätzlichen Fahrzeugs können nun im ganzen Bundesgebiet Anfragen rascher und effizienter koordiniert und durchgeführt werden. Fotos: Samariterbund (2), APA, Birgit Pichler _SERVICE 11S eit dem Jahr 2009 gibt es in Purkers- dorf den Samariterladen (Kurzbe- zeichnung: SamLa). Dort werden Möbel, Kleidung, Geschirr, Bücher und andere Alltagsgegenstände zu fairen Preisen ver- kauft. 2011 gab es dafür den „Löwenherz Preis“ des Landes Niederösterreich für kommunale Sozialprojekte. 2019 wurde eine Filiale in Ebreichsdorf eröffnet. „Die Waren kommen durch Wohnungs- räumungen, Sachspenden von Firmen oder aus Privatbesitz zu uns“, sagt SamLa Purkersdorf-Leiter Herbert Willer. „An beiden Standorten werden auch Altkleider gesammelt. Die werden von uns sortiert und die schönen verwertbaren Sachen in unserer Boutique verkauft. Unverkäufli- che Altkleider können zu Dämmstoffen oder Putzfetzen verarbeitet werden.“ Das gesamte Sortiment besteht aus funktionellen Dingen, die ihre ehemali- gen Besitzer nicht mehr benötigen und die im SamLa ein zweites Leben bekom- men. Auf diese Weise werden wertvolle Produkte erhalten, während gleichzeitig die Energie eingespart wird, die für die Herstellung neuer Waren aufgewendet werden müsste. „In wirtschaftlicher, sozialer und um- welttechnischer Hinsicht nützt diese Form der Nachhaltigkeit uns allen“, erklärt Willer. Second-Hand für Kinder Darüber hinaus wurden nun zwei Samariterläden eröffnet, die auf Spiel- und Kinderwaren spezialisiert sind. Die SamLa kids-Shops in Mattersburg und Neusiedl bieten im Burgenland neben Spielwaren und Büchern eine große Second-Hand-Auswahl an Kleidung und Schuhen sowie Jacken, Hauben und allerlei weiteren Utensilien, die von Kin- dern und Jugendlichen zu allen Jahres- zeiten gebraucht werden. Wer dort einkauft, schont nicht nur sein Budget, sondern auch Ressourcen. So werden z. B. in der Produktion neuer Kleidungsstücke enorme Mengen Wasser verschwendet – für die Herstellung eines einzigen Baumwoll-T-Shirts 2.700 Liter, das sind rund 15 volle Badewannen. Fast drei Viertel des Wassers, das von Textil-Färbereien verwendet wird, wird oft ungefiltert und illegal in Flüsse ein- geleitet. Die Chemie schädigt das lokale Ökosystem und die Gesundheit der Men- schen, die das Flusswasser zum Fischen, Waschen oder sogar Trinken nützen. Jedes Kleidungsstück, das nicht neu produziert werden muss, ist somit ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz. Au- ßerdem sinkt bei gebrauchten Textilien mit jedem Waschen die Schadstoffbelas- tung – gerade bei Kinder- und Babyklei- dung ein wichtiger Zusatznutzen. Dazu Katrin Mahlstedt vom SamLa kids im Burgenland: „Es kommen immer mehr Eltern in unsere Geschäf- te, die sich ganz bewusst für einen Second-Hand-Einkauf entscheiden. Für diese Familien steht nicht das Geld- sparen im Vordergrund – sondern der Anspruch, so nachhaltig und ökologisch wie möglich einzukaufen. Und damit sind sie bei uns genau richtig!“ Georg Biron Nachhaltig shoppen im Samariterladen Der Samariterbund betreibt in Niederösterreich zwei SecondHandShops mit neuwertigen Alltagsgegenständen. Im Burgenland kamen zwei weitere dazu – speziell für Kinder. Attraktive Schnäppchen in Purkersdorf: SamLa-Geschäftsführer Herbert Willer. Katrin Mahlstedt kontrolliert die Ware im SamLa kids Neusiedl im Burgenland. Das Sortiment der SamLa kids ist speziell auf Bedürfnisse von Kindern abgestimmt. 12 _REPORT Fotos: Samariterbund/Lipinsky (2)Welpe „Hummel“ wurde in Griechenland aus dem Müll gerettet und wird nun selbst in Kärnten zur Rettungshündin ausgebildet. D er Start ins Leben war für Hummel alles andere als einfach: Gemein- sam mit ihren Geschwistern wurde die kleine Hündin kurz nach ihrer Geburt in einer Mülltonne entsorgt. Engagierte Tierschützer:innen vom Verein „Paws with Love“ ist es zu verdanken, dass das Tier gerettet und im Herbst 2022 von Griechenland nach Österreich ge- bracht werden konnte. Hummel hat die Odyssee gut überstanden und lebt heu- te quietschvergnügt bei einer Kärntner Familie in Ferlach. „Es war Liebe auf den ersten Blick!“, er- innert sich Frauchen Bettina Odreitz an das Kennenlernen. „Aber nicht nur bei mir: Mein Partner hat schon einen Hund, unseren Labrador Dexter. Auch der hat Hummel sofort ins Herz geschlossen. Damit war klar: Das kleine Energiebün- del passt perfekt zu uns!“ Verstärkung für die Rettungshundestaffel Dexter ist übrigens kein gewöhnlicher Hund, sondern mit seinen acht Jah- ren ein erfahrener Stöberhund bei der Samariterbund Rettungshundestaffel Kärnten. Hummel wird nun in die Fußstapfen (oder besser gesagt: Pfoten- abdrücke) ihres vierbeinigen Mitbe- wohners treten und ebenfalls eine Aus- bildung zum Stöberhund machen. Zwei Jahre wird das dauern, gut zwei Mal in der Woche wird dafür trainiert. Und bis jetzt macht sich die Nachwuchs-Such- hündin ganz wunderbar. „Hummel ist neugierig, selbstbewusst und intelli- gent“, weiß Bettina Odreitz. „Und in Dexter hat sie ein großartiges Vorbild. Was immer er macht – die Kleine macht es ihm nach.“ Hollywood-reifes Happy End Aktuell verfügt die Rettungshundestaffel Kärnten über 40 Hunde verschiedener Rassen. Wenn die Ausbildung abgeschlos- sen ist, kann sich Hummel gemeinsam mit ihnen an der Suche nach vermissten Per- sonen beteiligen und so vielleicht sogar selbst zur Lebensretterin werden. Franz Blatnik, Staffelkommandant und Einsatzleiter der Rettungshundestaf- fel Kärnten, freut sich jedenfalls sehr über das Hollywood-reife Happy End in seinem Team: „Bei Hummel ist der Name Programm – ein echter Wirbelwind. Mit der Hilfe ihrer engagierten Hundeführerin wird sie sich bestimmt zu einer tollen Ver- stärkung für unsere Staffel entwickeln.“ Franziska Springer Dexter und Hummel beim gemeinsamen Training. Happy End nach Odyssee: Hummel hat in Kärnten eine neue Heimat gefunden. Fotos: privat (2) _REPORT 13D ie Säulen unserer Wertegemein- schaft – Freiheit, Frieden und Menschenwürde – sind am 24. Februar 2022 durch Russlands Angriff auf die Ukraine massiv erschüttert wor- den“, sagt Franz Schnabl, Präsident des Samariterbundes. „Die Bilder, die uns seither aus der Ukraine erreichen, erfor- dern Solidarität und humanitäre Hilfe.“ Bereits am 5. März 2022 starteten zwei LKWs, drei Pick-ups und ein Begleit- fahrzeug in Richtung slowakisch-uk- rainische Grenze. Mit an Bord: vor allem Decken, Pölster, Handtücher, FFP3-Masken, Hygieneartikel und Ba- bysachen. Durchgeführt wurde der Ein- satz von der internationalen ASB-Kata- strophenhilfeeinheit Samaritan Austria – Rapid Response Team (SA–RRT). „Wir haben eine große Menge an Ver- bandsmaterialien zur Verfügung gestellt, die durch das Innenministerium im Rah- men des EU-Zivilschutzmechanismus koordiniert und den ukrainischen Behör- den übergeben wurden“, so Schnabl. Große Unterstützung durch Ehrenamtliche Es werde „Hilfe auf drei Ebenen“ geleis- tet, so Schnabl: „Da ist zunächst einmal die Hilfe vor Ort, in Kooperation mit ‚Nachbar in Not‘ und gemeinsam mit lokalen Partnern wie etwa dem Länder- büro Ukraine des deutschen Samariter- bundes und dem HADC (Humanitarian Aid and Development Centre). In Öster- reich waren uns von Anfang an einer- seits die Vorbereitung auf das Eintreffen der Geflüchteten – in der Hauptsache Frauen und Kinder – und weiters ihre längerfristige Unterbringung in passen- den Unterkünften ein Anliegen.“ Andreas Balog, Mitglied der Samariter- bund-Geschäftsleitung, ist persönlich in die Ukraine gereist, um sich selbst ein Bild zu machen: „Wenn Menschen von Katastrophen, Kriegen und Kon- flikten betroffen sind und in Armut leben, leistet der Samariterbund jedes Mal schnell und unbürokratisch Hilfe. Die Lage in der Ukraine ist prekär. Wir müssen unser Engagement in den nächsten Monaten weiter ausbauen.“ Georg Biron SamariterbundPräsident Franz Schnabl hebt das Engagement für die Menschen in und aus der Ukraine hervor und spricht von einer „Hilfe auf drei Ebenen“, die rasch Wirkung gezeigt hat. Sorgen Sie vor! Gehören Sie auch zu den Men- schen, die ihr Auto regelmäßiger zur Inspektion schicken als den eigenen Körper? Damit wären Sie nicht allein – Österreich ist leider ein Land der Vorsorgemuffel. Dabei wäre die etablierte Gesun- denuntersuchung ein wichtiger Baustein im persönlichen „Health- Management“. Je früher Krankhei- ten entdeckt werden, desto besser sind die Heilungschancen. Das gilt für Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislaufbeschwerden oder Diabetes genauso wie für Krebser- krankungen. In Österreich können alle sozi- alversicherten Personen ab 18 Jahren 1 x im Jahr zum Gesund- heits-Check gehen – gratis! Mit relativ wenig Aufwand (die Vorsorgeuntersuchung kostet lediglich etwas Zeit) erhalten sie dadurch wichtige Informationen über ihren Gesundheitszustand. Ich lege Ihnen ans Herz, diesen Service in Anspruch zu nehmen: Gehen Sie nicht erst dann zum Arzt, wenn es irgendwo zwickt, sondern helfen Sie selbst aktiv mit, etwaige Krankheiten im Frühstadium zu erkennen. Ihr Körper wird es Ihnen danken! Bundeschefarzt Prof. Dr. Michael Gruska Franz Schnabl (2. von re.) verabschiedet einen Hilfskonvoi für die Ukraine. „Der Krieg in der Ukraine erfordert unsere Solidarität und Hilfe. Mein Dank gilt den vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen für ihren Einsatz.“ 14 _REPORT Foto: Samariterbund/Lipinsky (Gruska), Samariterbund/SA RRT (1), Werner Jäger (Schnabl)S chriftsteller Henry Miller hat geschrieben: „Leben ist das, was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben.“ Und in manchen Fällen muss dann eine Rettungskette in Gang ge- setzt werden. Da ist es wichtig, in den Händen von Sanitäter:innen zu sein, die genau wissen, was sie tun, weil sie eine professionelle Ausbildung hinter sich haben und Erfahrung in Sachen Erste Hilfe mitbringen. Der so genannte Zufall wollte es, dass zwei engagierte Menschen, die sich im Vorstand der SWÖ (Sozialwirtschaft Österreich) um Belange der Sozial- und Gesundheitsunternehmen kümmern, überraschend bei einer Samariter- bund Rettungssanitäter:innen-Aus- bildung wiederfanden: die Jugend am Werk-Geschäftsführerin Brigitte Gottschall-Müller und Gerald Fitz, Ge- schäftsführer beim Samariterbund. Unabhängig voneinander hatten sie die Idee, diese Ausbildung zu machen, welche sie mittlerweile erfolgreich abgeschlossen haben. „Ich bin in meiner Arbeit normalerweise nicht so nahe an der Basis dran, und es ist sehr schön, für Menschen in Not etwas zu machen und das Ergebnis sofort sehen zu können“, begeistert sich Gottschall-Müller. Der Impuls für den Entschluss, „ehrenamtliche Rettungs- sanitäterin zu werden, war ein Unfall im Privatbereich, bei dem ich den Beginn der Rettungskette miterlebte und davon sehr beeindruckt war. Ich empfehle jedem, so eine Ausbildung zu machen. Jeder Mensch, der hilft, ist ein kleiner Baustein für eine bessere Welt. Man bekommt eine andere Perspektive und hat deutlich mehr Bodenhaftung.“ Gerald Fitz hat im Rahmen seiner Tätig- keit beim Samariterbund mit Menschen im Rettungswesen viel zu tun: „Neben dem Aspekt der Menschlichkeit war für mich der professionelle Zugang und die Basisarbeit entscheidend. Ich wusste bereits vorher, dass von unseren Sanis in allen Bundesländern Großartiges geleistet wird, aber jetzt habe ich vor ihren Einsätzen noch mehr Respekt.“ Herbert „Happy“ Hofmann, Obmann der Wiener Samariterbund Gruppe Rudolfsheim-Fünfhaus, findet treffende Schlussworte: „Ich finde es sehr gut, wenn Menschen aus Geschäftsführun- gen und dem Management ihr übliches Arbeitsumfeld verlassen, um hautnah zu erleben, wie es draußen auf den Straßen zugeht.“ Georg Biron Jugend am WerkGeschäftsführerin Brigitte GottschallMüller und Gerald Fitz, Geschäftsführer beim Samariterbund, erzählen, warum sie eine Rettungssanitäter:innenAusbildung gemacht haben. In der ASBÖ Gruppe 915 (von li.): Brigitte Gottschall-Müller, Gerald Fitz, und Herbert „Happy“ Hofmann. Brigitte Gottschall-Müller bei der Kontrolle des Arbeitsgeräts. 15 Foto: Samariterbund/Huber (2 ) _INTERNT ahoua, als eine der acht Regionen des Nigers, liegt im mittleren Wes- ten, die gleichnamige Hauptstadt zählt zu den größten Städten des Landes. Mehr als eine halbe Million Menschen in der Region sind von einer Ernäh- rungskrise betroffen, die durch den Klimawandel stetig zunimmt. Bereits seit einigen Jahren setzen sich die Republik Niger und ihre Entwick- lungspartner:innen dafür ein, Frauen und Mädchen den Zugang zu Gesund- heitseinrichtungen zu erleichtern und ihre Rechte zu stärken. Die Ausübung von Sport ist dabei ein zentraler Faktor. Im Rahmen eines neuen Projektes, das der Samariterbund in der Stadt Tahoua umsetzt, sollen Mädchen gezielt an den Fußballsport herangeführt werden. Sport fördert Teamgeist Sport genießt im Niger einen hohen Stellenwert, und auch schulsportlichen Aktivitäten wird große Bedeutung beigemessen. Fußball gehört zu den beliebtesten Sportarten im Niger, die Frauenmannschaften des Landes neh- men an afrikanischen und internationa- len Turnieren teil. Im Rahmen des Projektes sollen Mädchenfußballteams gegründet und bestehende Gruppen unterstützt werden. Der Bau eines Sportplatzes für Mädchen in Tahoua soll den Zugang zu Trainingsmöglichkeiten verbessern und einen sicheren Ort schaffen, um Sport zu treiben. „Das Projekt zielt darauf ab, die Teil- nahme von Mädchen am Sport im schu- lischen Umfeld zu erhöhen, um Gesund- heit und Wohlbefinden zu fördern“, fasst Andreas Balog, Samariterbund-Ge- schäftsführer, die Beweggründe des Vorhabens zusammen. „Zudem lernen die Schülerinnen, Geschlechterstereo- typen zu hinterfragen und ihr Selbstbe- wusstsein zu stärken. Aber es geht auch darum, den Teamgeist zu fördern und einfach nur Spaß zu haben.“ Das Projekt, das im Dezember des Vor- jahres gestartet ist, soll in den geplanten 13 Monaten seiner Laufzeit auch das Lehrpersonal miteinbinden. Fünf Lehr- kräfte werden in den Bereichen Fußball und Sportcoaching geschult und erhal- ten Weiterbildungen im Bereich gender- und inklusionssensible Lehrmethoden. Im westafrikanischen Staat Niger sollen Mädchen einen besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung erhalten und in ihren Rechten gestärkt werden. Ein neues Projekt des Samariterbundes, gefördert durch das Sportministerium, unterstützt die Teilnahme am Schulsport für Mädchen durch die Gründung von Fußballteams. Fußballspielen fördert den Teamgeist und bereitet Spaß. 16 _REPORT Fotos: ASB Länderbüro Niger (3)Schulbildung erfolgreich abschließen Sportliche Aktivitäten und neue Schul- materialien tragen auch dazu bei, dass die Mädchen regelmäßig in die Schule gehen und ihre Ausbildung erfolgreich abschließen können. „Die Unterstützung von Bildungsstätten allgemein und besonders von Schüle- rinnen im Bereich Sport, Bewegung und Spiel soll diese motivieren, die Schule zu besuchen“, meint Barbara Schlichtin- ger, Projektleitung für Humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit des Samariterbundes. „Im Rahmen sportbezogener Projekte können sich Mädchen Kenntnisse für eine gesunde und aktive Lebensführung aneignen sowie Fertigkeiten für das Berufsleben und in weiterer Folge Füh- rungskompetenzen, die für den gesell- schaftlichen Fortschritt erforderlich sind.“ Inklusives Training In einem ersten Schritt wurden bereits zehn teilnehmende Schulen in Tahoua ausgewählt und ihr Bedarf an Ausrüs- tung und Materialien ermittelt. Danach gilt es, einen geeigneten Sportplatz in der Stadt zu finden und diesen je nach Situation entweder zu sanieren oder neu zu errichten. Konkret soll das Projekt 400 Mäd- chen im Alter von neun bis 18 Jahren – davon fünf Prozent mit Behinderun- gen – zugutekommen. Menschen mit Behinderungen sind im Niger mit vielen Vorurteilen und physischen Barrieren konfrontiert und besonders Mädchen oftmals von Sportaktivitäten ausge- schlossen. In Zusammenarbeit mit einer lokalen Organisation werden die spezifischen Bedürfnisse dieser Mäd- chen ausgewertet und die Aktivitäten entsprechend angepasst. „Sobald sich die Teams gegründet haben, wird außerhalb des Kernunterrichts am Nachmittag auf dem Sportplatz trainiert. Wettkämpfe zwischen den einzelnen Gruppen werden organisiert, Abschluss- feiern im Beisein der Eltern fördern den Zusammenhalt innerhalb der Teams“, fasst Andreas Balog den weiteren Ablauf zusammen. „Mit diesem Projekt zeigen wir einmal mehr, wie nachhaltig und facettenreich der Zugang zu Bildung gestaltet werden kann“. Anja Schmidt Sport genießt im Niger einen hohen Stellenwert, und auch schulsportlichen Aktivitäten wird große Bedeutung beigemessen. Das Team (Lehrpersonal, Behördenvertreter:innen und Mitarbeiter:innen des ASB Niger) bei der Bedarfserhebung. _REPORT 17D ie neue Notrufuhr des Samariter- bundes erfreut sich großer Beliebt- heit. Die Nachfrage in den vergangenen Monaten war enorm – kurzfristig kam es zu Lieferengpässen. „Mittlerweile ist das Lager aber wieder aufgefüllt“, so Alfred Gschwandtner von den Samariter- bund-Notrufsystemen. Die James-Notrufuhr hebt sich von anderen Geräten durch ihre Zuverlässig- keit im Außenbereich dank GPS-Ortung und einfacher Bedienung ab. Doch eines der wichtigsten Kriterien, warum sich so viele Senior:innen und ihre Ange- hörigen für James entscheiden, ist das moderne und schicke Design. Umfragen haben gezeigt, dass genau dieser Aspekt vielen sehr wichtig ist. Funktionen wie z.B. der integrierte Schrittzähler sind weitere Gründe, warum sich die Notru- fuhr so großer Beliebtheit erfreut. Viele Senior:innen berichten: „Die Funktion motiviert und spornt an, sich mehr zu bewegen!“ Die Uhr ist somit der ideale Begleiter für Menschen, die bis ins hohe Alter aktiv bleiben wollen. Der Samariterbund hat nachgefragt Die Zufriedenheit unserer Kund:in- nen steht an erster Stelle. Regelmäßig werden daher Umfragen durchgeführt, um herauszufinden, wo noch Verbesse- rungspotenzial besteht. Die Kund:innen freuen sich vor allem über die neuge- wonnene Freiheit. Angehörige schätzen es, ihre Liebsten in Sicherheit zu wissen. Frau Wilfinger – James-Kundin der ersten Stunde – berichtet: „Ich bin noch sehr aktiv! Täglich mache ich meine Turnübungen, und auf meine tägliche Runde zum Supermarkt möchte ich auch bei Schlechtwetter nicht verzich- ten. James gibt mir die Sicherheit, dass immer jemand schnell zur Stelle ist, falls mal etwas passiert.“ Auch Frau Rumpold meint: „Oft geht’s schnell. Ein falscher Tritt, und schon liegt man am Boden – und keiner hört mich. Das war immer meine größte Angst. Es ist besser, man sorgt vor! Ein spontaner Besuch bei Bekannten oder ein Abstecher ins Shopping-Center – mit meinem neuen James fühle ich mich wieder unabhängig. Dieses Gefühl ist unbezahlbar.“ Florian Schwenkkrauss Unsere Notrufsysteme sind jetzt auch in der Steiermark verfügbar. Alle Informationen finden Sie unter der Telefonnummer +43 1 89 145-161 oder auf unserer Website: www.samariterbund.net/notrufsysteme Der treue Begleiter Ein Sturz oder ein Schwindelanfall können unverhofft auftreten. Rasche Hilfe ist da wichtig. James, das neue Modell der SamariterbundNotrufgeräte, bietet hier Sicherheit. Zufriedene Kund:innen berichten über ihre positiven Erfahrungen. Frau Rumpold trägt ihren neuen James stolz zur Schau. Frau Wilfinger genießt ihre neugewonnene Freiheit. Fotos: Samariterbund (2) 18 _SERVICEDas „Team Samariterbund" nimmt voller Freude den gewonnenen, goldenen Werbe-Amor entgegen. Der Samariterbund hat sich zur Aufgabe gemacht, Lebensräume für Senior:innen zu schaffen und stellt dabei die persönlichen Bedürfnisse der Bewohner:innen in den Mittelpunkt. D er Samariterbund hat österreich- weit ein breites Pflegeangebot. Ne- ben den betreuten Wohnungen in Kärn- ten gibt es Pflegekompetenzzentren im Burgenland und in der Steiermark, Tageszentren, betreubare Wohnungen, Senioren-WGs, mobile Pflege, 24-Stun- den-Betreuung, Essen auf Rädern und diverse Notrufsysteme. Das #samaritergepflegt -Pflegekonzept wird sich auch in Zukunft stetig an den Bedürfnissen unserer Senior:innen orientieren und sich an die veränderten Gegebenheiten anpassen. „Als einer der größten Dienstleister im Gesundheits- und Pflegebereich hat der Samariter- bund große Verantwortung gegenüber den Menschen. Und diese nehmen wir ernst“, erklärt Franz Schnabl, Präsident des Samariterbundes. Ganz nach der #samaritergepflegt -Philosophie wird ein großer Wert auf die Gestaltung des Lebensumfeldes der Bewohner:innen gelegt. Martina Vitek-Neumayer I m feierlichen Rahmen von Toni Mör- walds „Palazzo“-Dinnershow wurde zum 29. Mal der Kurier Werbe-Amor 2022 in Gold, Silber und Bronze ver- liehen. Unser Team konnte es kaum glauben, als das Siegersujet verkündet wurde. Voller Stolz wurde der Preis entgegengenommen. „Unsere Freude ist riesig, dass wir mit dem brisanten Thema der Pflege in der lauten Welt der Werbung durchgedrun- gen sind. Vor allem, dass es gelungen ist, das Samariter-Pflegekonzept so klar in Wort und Bild darzustellen. Nichts passt hier besser als die Auszeichnung mit dem Gott der Liebe“, so Geschäfts- führer Andreas Balog. Als einer der größten Dienstleister im Gesundheits- und Pflegebereich hat der Samariterbund große Verantwortung ge- genüber den Menschen. Mit der aktuel- len Kampagne #samaritergepflegt wollen wir wachrütteln. Pflege zu benötigen, heißt nicht sich aufzugeben, sondern mit Unterstützung sein Leben weiterzuleben – und das selbstbestimmt. Florian Schwenkkrauss Gold für Und so sieht er aus, der gewonnen Werbe-Amor in Gold. Fotos: KURIER/Dusek (1), Samariterbund (Trophäe) 19 _INTERNNext >